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Gesundheit & Naturheilkunde

Winterdepressionen?

Winterdepression - Gesund durch den Winter

Das geringe Sonnenlicht der Herbst- und Wintermonate schlägt zahlreichen Menschen auf das Gemüt. In einer aktuellen Statistik geht es um die Stimmung der Deutschen im Winter. 36 Prozent der Frauen und 24 Prozent der Männer fallen in der dunklen Jahreszeit in ein Stimmungstief.



Neben Sport und Spaziergängen können auch Heilpflanzen-Präparate mit Johanniskraut gegen Winterdepressionen helfen. Thüringens Apotheker empfehlen jedoch, Präparate mit der Heilpflanze nicht ohne eine vorherige Beratung einzunehmen.

Erklärung

“Bei der saisonal abhängigen Depression, die vor allem in den dunklen Monaten auftritt, handelt es sich um den sogenannten Winterblues”, sagt Danny Neidel, Geschäftsführer der Apothekerkammer Thüringen. “Der Lichtmangel führt dazu, dass der Körper den Botenstoff Serotonin nicht mehr ausreichend produziert. Die Betroffenen fühlen sich niedergeschlagen und antriebslos.” Erhöhtes Schlafbedürfnis und gesteigerter Appetit können als weitere Symptome auftreten.

Einnahme

Heilpflanzen-Präparate mit Johanniskrautextrakt können bei leichten depressiven Störungen helfen. “Die Arzneimittel sind ohne Rezept in Apotheken erhältlich”, erklärt Neidel. Die Wirkung von Johanniskraut setzt in der Regel erst nach etwa zwei bis vier Wochen ein und die entsprechenden Medikamente müssen regelmäßig angewendet werden.

Neidel empfielt, sich vor der Einnahme in einer Apotheke beraten zu lassen: “Arzneimittel mit Johanniskraut sind nicht für jeden geeignet”, betont der Apotheker. “Wer andere Medikamente einnimmt, muss womöglich mit Wechselwirkungen der Präparate untereinander rechnen.” Denn gewisse Inhaltsstoffe der Arzneipflanze beeinflussen Stoffwechselenzyme in der Leber. Sie bewirken, dass andere – zeitgleich eingenommene – Medikamente wie die Antibabypille, Blutverdünner, Präparate zur Behandlung von Krebserkrankungen oder der Immunschwächekrankheit AIDS rascher abgebaut und so in ihrer Wirkung abgeschwächt werden.




Risiken

Außerdem kann Johanniskraut-Extrakt zu sogenannten phototoxischen Reaktionen führen. “Gerade bei hellhäutigen Personen kann die Einnahme von Extrakten der Heilpflanze die Haut empfindlicher gegenüber Sonnenlicht machen”, erklärt Neidel. Solarium oder Höhensonne lösen sonnenbrandähnliche Reaktionen aus und sind in der Zeit der Johanniskraut-Therapie tabu. Was nicht heisst, dass die Sonneneinstrahlungen bei Spaziergängen zu viel sind. Wer intensive UV-Strahlen nicht vermeiden kann, sollte gute Sonnenschutzmittel auftragen.

Bei anfänglichen Winterdepressionen ist die beste Prävention Bewegung an der frischen Luft. Denn auch an trüben und grauen Tagen ist die Lichtintensität im Freien intensiver als in geschlossenen Räumen. Um die Ausschüttung des stimmungsaufhellenden Hormons Serotonin anzukurbeln, genügt bereits eine halbe Stunde Spaziergang.

“Ich laufe mir jeden Tag mein tägliches Wohlbefinden an und entlaufe so jeder Krankheit; ich habe mir meine besten Gedanken angelaufen, und kenne keinen, der so schwer wäre, dass man ihn nicht beim Gehen loswürde. Ist man so am Gehen, so geht es schon.”
(Sören Kierkegaard, dänischer Philosoph, 1813 – 1855)

Quelle: Pressemeldung der Landesapothekerkammer Thüringen

Weiterführende Informationen


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