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Kirschlorbeerbaum, Lorbeerkirsche

Lorbeerkirsche

Kirschlorbeerbaum, Lorbeerkirsche

(C. laurocerasus)

Art der zur Familie der Amygdaleen gehörenden Untergattung Traubenkirsche (Padus), welch’ letztere durch in der Knospe zusammengelegte Blätter, traubige oder scheintraubige Blüten und unbereifte Früchte sich kennzeichnet, ist ein 1,8 – 3,6 Meter hoher Strauch oder ein 7 ½ Meter hoher Baum, mit abstehenden Ästen, winkelständigen Trauben, die meist kürzer als die Blätter sind, weißen Blüten und rötlich schwarzen Kirschen. Ist in Kleinasien heimisch und im südlichen Europa schon seit längerer Zeit verwildert. Blüht im April und Mai.
Die Kirschlorbeerblätter werden nur in frischem Zustand zur Bereitung des destillierten Wassers verwendet. Die selben sind an sich fast geruchlos, entwickeln aber beim Zerreiben einen bitter-mandelartigen Geruch, ihr Geschmack ist bitter gewürzhaft und etwas zusammenziehend. Sie liefern bei der Destillation blausäurehaltiges, ätherisches Öl und enthalten noch bitteren Auszug- und Gerbstoff. Blumen und Blätter, samt den Fruchtkernen in Wasser destilliert, geben ein äußerst giftiges Öl, von welchen: 10 Tropfen hinreichend sind, einen Hund zu töten. Salmiakgeist und Milch sind hier die besten Gegengifte. Bei Schwindsucht, in schon ganz verzweifelten Fällen, wird es hier und da von den Ärzten, jedoch mit größter Vorsicht angewendet. Eine merkwürdige Erscheinung ist, dass Vögeln das Fleisch der Lorbeerkirsche in gar nichts schädlich ist.



Anwendung

Das Kirschlorbeerwasser (Aqua laurocerasi), stimmt in seinen Eigenschaften mit dem Bittermandelwasser (Blausäure) überein und wird sowohl bei schmerzhaften Krämpfen und überreizten Nervensystem zur Beruhigung und Herabstimmung desselben, als auch bei entzündlichen Krankheiten angewendet. Auch gegen Stockungen im Pfortadersystem, Drüsenverhärtungen und noch anderen Leiden ist dasselbe empfohlen worden. In größeren Gaben ist die Wirkung gleich der des Bittermandelwassers narkotisch giftig.

In der Homöopathie wird es gegen rasch verlaufende Lungensucht und Blausucht empfohlen. Außerdem eignet sich der Kirschlorbeer für Krankheiten mit großer Herabstimmung der Empfindung, mit gänzlichem Mangel an Willenskraft, mit raschem Sinken der Lebenskräfte, Mangel an Lebenswärme, große nervöse Schwäche, bei Krämpfen, Fallsucht, Lähmungen der Glieder infolge von Hirnschlag, Schlafsucht, Schlaflosigkeit, Typhus, Schwermut, Trübsinn, Mutterbeschwerden, bei lähmungsartigen Zuständen des Gehirns, Betäubung, Schwindel, bei hysterischen Kopfschmerzen, Gesichtstäuschungen, Schlundkrampf, Schluchzen, Cholera, Magenschmerzen, Magenkrampf, Lederentzündung, Hartleibigkeit und Stuhlverstopfung, Blasenlähmung, bei katarrhalischen Beschwerden, krampfhafter Atemnot, beginnender Lungenschwindsucht, bei Lungenentzündung, nervösem Herzklopfen und Engbrüstigkeit. Man gibt 1 – 2 Tropfen der 1., 2., 3. Verdünnung alle 2, 3, 4, 6, 8, 12 oder 24 Stunden.

In der Tierheilkunde kann das Kirschlorbeerwasser bei Krankheiten der Hunde, und zwar bei krampfhaften Husten, Zuckungen, Starrkrampf, Darmentzündung, zu 5 – 15 Tropfen gegeben werden.

Traubenkirsche

(C. padus)

Zur selben Untergattung gehörend, Ahlkirsche, Elsenkirsche, Stinkbaum, Stinkhundsbeerbaum, Maibäum, falscher Faulbaum, ist ein blattwechselnder, 3 – 5 Meter hoher Strauch, oder auch ein 6-9 Meter hoher Baum, bei welchem die Blätter länglich rund, ins längliche gehend, zugespitzt, fein- und fast doppelt gesägt, etwas runzlig, kahl, und oberseits matt, die Blattstiele 2-drüsig. die Trauben schlaff und überhängend, die Früchte kugelig, erbsengroß, schwarz, und mit einer runzlig gefurchten Steinschale versehen sind. Wächst in Laubwäldern, an feuchten Stellen, an Bach- und Flussufern fast durch ganz Europa und blüht im April und Mai. Die Rinde der jüngeren Zweige, welche außen rötlich oder graulich dunkelbraun, ziemlich glatt und mit helleren Wärzchen bestreut und innen mit einem feinfaserigen, trocken Zimtbraunen Baste versehen ist, riecht
frisch stark bitter-mandelartig, doch dabei eigentümlich widerlich und schmeckt herb und stark bitter, doch verliert sie in getrocknetem Zustande an Geruch und Geschmack. Sie enthält dieselben Bestandteile, wie die Kirschlorbeerblätter.



Anwendung

Dieselbe wirkt ganz ähnlich, wie diejenige der Kirschlorbeere und insbesondere auch harn- und schweißtreibend. Auch wurde sie als Heilmittel gegen anhaltende Rheumatismen, Wechselfieber, syphilitische Übel und verschiedene Hautausschläge gerühmt.
Das rötliche, wohlriechende Holz der Weichseltraubenkirsche (P. Mallaheb), wird hauptsächlich zu Tabaksröhren (Weichselrohr) verwendet und galt früher als ein (natürlich unwirksames) Mittel gegen Hundswut.

Bildnachweis: By VoDeTan2 (Own work) [GFDL or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

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