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Alaun

Alaun, Alaunkristall

Alaun

Alaun ist ein Salz, welches in der volkstümlichen Heilkunde vielseitig verwendet wurde und bis vor 100 Jahren praktisch in jedem Haushalt vorhanden war. Heute gilt das Salz als giftig und sollte mit Vorsicht behandelt werden. Vor allem Kinder sollte man den Umgang mit Alaun verwehren.





Die Haupt-Anwendungsgebiete kurz und knapp


Alaun verfügt über eine adstringierende Eigenschaft (= zusammenziehende Wirkung bei Schleimhäuten), weshalb Alaun in der Medizin zur Blutstillung oder zum Verschluss offener, nässender Wunden verwendet wird / wurde. Dazu kommt noch eine antibakterielle, desinfizierende Wirkung, was bei einer Wundbehandlung von Vorteil ist. Diese Eigenschaften macht man sich auch heute noch z.B. in Form von Rasierstiften zu Nutzen, um einen Schnitt bei der Rasur zu desinfizieren und die Wunde gleichzeitig zu verschließen.

Auch in der Kosmetik nutzt man die adstringierende und antibakterielle Wirkung in Form von Deodorant und Antitranspirant. Das “Zusammenziehen” vermindert die Schweißabsonderung der Poren und vermindert gleichzeitig geruchsverursachende Bakterien. Heute gibt es Natur-Deos, die auf Alaunkristallen basieren.

Eine weitere Anwendung waren die sogenannten Alaunbäder gegen feuchte Hände und Füße. Sitzbäder können Hämorrhoiden im Anfangsstadium für Jahre verschwinden lassen.

Rohe Eier legte man in einer Alaunlösung ein und machte sich somit die antibakterielle Wirkung zu Nutze sowie die Eigenschaft, dass Alaun die Bildung dichter Proteinschichten (Eiweiß) hemmt.

Was kann Alaun noch?

Raureif auf Christbäumen
Besprüht man Christbäume mit einer Kalialaunlösung, so bildet sich auf den Nadeln eine Oberfläche mit der Optik von Raureif.

Pflege brüchiger Fingernägel
Badet man brüchige Fingernägel regelmäßig in einer Kalialaunlösung und massiert diese anschließend mit Rizinusöl, tritt eine Heilung ein.

Auftauen gefrorener Fensterscheiben
Kalialaunlösung auf gefrorene Scheiben auftragen und danach sofort trocken reiben.

Brandschutz
Bestreich man Holz, Papier und Stoff mit einer konzentrierten Kalialaunlösung, so ergibt sich ein Brandschutz.


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Alaun – Altes und traditionelles Wissen

(Alumen)

Der Alaun bildet durchsichtige, farblose, in kochendem Wasser lösliche Kristalle, von saurer Reaktion. Der Alaun, mit dessen Gewinnung sich gegenwärtig eine große Zahl von Alaunwerken, Alaunhütten und chemischen Fabriken beschäftigen, findet seine Anwendung in der Heilkunde bei trägen Blutflüssen, langdauernden Schleimabsonderungen, bei Diarrhöen, Bleikolik, wobei er bis zu 2,0g verordnet wird.

Äußerlich dient er dazu, wildes Fleisch, skorbutisches Zahnfleisch wegzuätzen und wird zu Augen- und Gurgelwassern verwendet. Er wird in Färbereien und Druckereien als Beizmittel, auch zur Herstellung von Lackfarben gebraucht. Weißgerbereien und Papierfabriken brauchen solchen in großen Mengen.

Homöopathie

In der Homöopathie wird der Alaun bei Gliederzittern, Gliederzucken, Flechten, nässenden Schorfen, gegen das Ausfallen der Haare, Schielen, bei aufgesprungenen Lippen, Zahnschmerz, wenn der Zahn scheinbar wackelt, oder zu lang ist, gegen das Bluten des Zahnfleisches, Halsweh mit Schlingbeschwerden, eingeklemmten Brüchen, Stuhlverstopfung bei Schwangeren, zu früher oder zu später Regel, bei scharfem Weißfluß und Einschlafen der Füsse gegeben.

Tierheilkunde

Die Tierärzte wenden den Alaun innerlich bei Diarrhöen, schwächendem Blutharnen, äußerlich weit häufiger bei Blut- und Schleimflüssen an den Geschlechtsteilen, dem Mafidarm u.s.w. als Einspritzung an; in Verbindung mit wohlriechenden Pflanzenabkochungen bei Blasenausschlägen im Munde, bei Mauke, Bräune, Augenentzündung der Bindehaut, bei trägen Geschwüren, Strengel, gegen frische Verstauchungen, Quetschungen und Gelenkwunden. Bei letzteren empfiehlt sich namentlich das Ausstreuen von mit Mehl gemischtem, pulverisiertem, gebranntem Alaun.

Bildnachweis: By JanDerChemiker (Own work) [GFDL or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

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