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Walnussbaum

Walnuss

Walnussbaum

(Juglans)

Gattung der Familie Pistaziengewächse, die männlichen Blüten bilden seitliche Kätzchen, deren Blütenhülle 4 – 6 teilig und in einer gestielten Deckschuppe aufgewachsen ist. Die weiblichen Blüten sind gipfelständig und kommen einzeln oder gehäuft vor, ihr Kelchsaum ist 4 zähnig oder 4 spaltig und ihre sehr kleinen Blumenblätter sind am Stiele zusammenhängend.

Gemeiner Walnussbaum

(J. regia)

Nussbaum, welscher Nussbaum, ist ein schöner 13 – 16 Meter hoher Baum mit hellgrauer, im Alter tief rissiger Rinde, einem dicht belaubtem, weit ausgebreiteten Wipfel und braunen, glänzenden, jüngeren Zweigen. Die Blüten, die mit den Blättern oder kurz vor denselben sich entfalten, bilden die männlichen, sitzenden, dicken, hängenden, kegelig-walzigen, grünlichen Kätzchen, während die weiblichen einen drüsig-zottigen Kelch, sehr kleine hinfällige grünliche Blumenblätter und große trüb rötliche Narben haben. Die 6 cm im Durchmesser habende Frucht ist anfangs grün, zuletzt schwärzlich, wobei sich das feste Fleisch nach der Reife von der runzeligen Steinschale leicht ablöst.

Stammt aus Persien und wird im südlichen und in den milderen Gegenden des mittleren Europa angebaut.

In der Heilkunde werden die ganzen Früchte vor der Reife — unreife Walnüsse, grüne Nüsse — die Schelfen der reifen Früchte — grüne Nussschalen — die Walnussblätter und die Walnusskerne verwendet. Die unreifen Früchte, die gesammelt werden müssen, so lange sie noch mit einer Nadel zu durchstechen sind, die grünen Schalen und die Blätter besitzen einen eigentümlichen, besonders beim Zerreiben starken balsamischen Geruch und einen bitteren beißend-scharfen, dabei herben Geschmack, was namentlich von der grünen Schale der reifen und unreifen. Früchte gilt, deren Saft sich an der Luft schwarzbraun färbt und den Lippen wie den Fingern diese Farbe auf längere Zeit mitteilt.
Beim Trocknen wird der Geschmack milder und mehr bitter. Dieselben enthalten als wichtigste Bestandteile Bitterstoff, Gerbstoff und scharfes fettes Öl.



Anwendung

Diese Teile besitzen eins stärkende, etwas scharfe und zusammenziehende Wirkung.
Die unreifen Früchte und die grünen Walnussschalen kommen in Abkochung innerlich und äußerlich in Anwendung und werden gegen Schlaffheit der Verdauungsorgane, Eingeweidewürmer, langwierige Hautausschläge, Dickblütigkeit, träge Geschwüre und Syphilis verordnet.

Sie bilden einen Bestandteil des Pellinischen Trankes. Die Walnussblätter, welche ehemals zu erregenden und zerteilenden Bähungen bei Podagra im Gebrauch waren, sind neuerdings als ein treffliches Mittel gegen die Skrophelkrankheit empfohlen worden.
Die wohlschmeckenden Samenkerne, welche ein mildes fettes Öl mit Pflanzenmilch und Zucker enthalten, bilden einen Bestandteil des Fürst Blücher’schen Mittels gegen fallende Sucht.

In der Tierheilkunde können die Walnussblätter und die grünen Walnussschalen überall da angewendet werden, wo bittere und zusammenziehende Mittel angezeigt sind, insbesondere benützt man sie innerlich zum Abtreiben der Darmwürmer, gegen verdächtige Druse und Rotz. Man gibt Pferden und Rindern 60 – 120 g., Schafe 15 – 30 g, Hunden 1 – 4 g, täglich 2 – 3 mal und zwar am besten in Abkochung und für sich allein.
Äußerlich verwendet man die Abkochung bei langwierigen Hautkrankheiten, Quetschungen und unreinen, schlaffen Geschwüren. Die Abkochung der Schalen benützt man zu Waschungen, um Flöhe und Läuse zu vertreiben und um die Tiere gegen die Insekten zu schützen.

Bildnachweis: By Rustedstrings Roman Oleinik (Own work) [CC BY-SA 3.0 or GFDL], via Wikimedia Commons



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