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Birke

Kätzchen der Birke

Birke

(Betula)

Gattung der Familie Kätzchenblütler. Es sind Bäume ober Sträucher mit runden Ästen, die wechselständige, einfache, gezähnte oder gesägte Blätter haben.




Steckbrief: Birke

wissenschaftlicher Name: Betula alba
englischer Name: Besom, Birch tree
volkstümliche Namen: Mayer, Pfingsmaye, Maibaum, Frühlingsbaum, Besenbaum, Besebom, Besenbirke, Bork, Bark, Hexenbesen, Hängebirke, Moorbirke, Rauhbirke, Sandbirke, Warzenbirke, Weissbirke

Pflanzenfamilie: Kätzchenblütler, Birkengewächse, Betulaceae

Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavone, Gerbstoffe, Harz, Saponine, Vitamin C

Heilwirkung: hilft bei Ekzemen, harntreibend, cholosterinsenkend, gut für die Haare, Akne, Hauterkrankungen, Rheuma, Gicht, Migräne, Wechselfieber

Verwendete Pflanzenteile: Blattknospen, Blätter, Saft durch Anzapfen

Sammelzeit:
Blattknospen: März
Blätter: Mai – Juni
Saft: März – Mai


Mythologisches zur Birke

Die Birke wird dem Planeten Sonne und dem Element Wasser zugeordnet. Ihre magischen Kräfte bestehen in der Lebenskraft, der Fruchtbarkeit und der Liebe. Sie ist der Baum des Neuanfangs.

Im Mittelalter legte man die Kleinkinder in Wiegen aus Birkenholz, um sie vor Schaden zu schützen. Birkenholz sollte auch Blitze abwehren.

In Russland hängt man rote Bänder in die Birke als Schutz vor dem bösen Blick.

Hauptsächlich steht die Birke allerdings für den Neubeginn: “Alles Neu macht der Mai” – daher kommt auch die Maibaum-Tradition. Die sogenannten Maibäume werden dem Brauchtum nach in der Nacht zum 1. Mai von unverheirateten Männern vor die Häuser ihrer Angebeteten als Liebesbeweis gestellt.


Birkentee

Eine Wirkung der Birkenblätter ist, dass diese stark harntreibend sind, den Stoffwechsel anregen und dadurch den Körper entgiften. Deshalb bietet sich Birkentee bei einer Fasten- oder Detox-Kur sehr gut an.

Zubereitung:

Für eine Tasse Tee nimmst Du einen Teelöffel Birkenblätter und gießt diese mit kochendem Wasser auf. 5 Minuten ziehen lassen.

Du kannst hierfür aber auch getrocknete Birkenblätter wählen.

Solltest Du Dich gar zu einer Kur hinreißen lassen, dann trinke 3 Wochen täglich zwei Liter Birkentee.


Birkensaft

Birkensaft hat sich in letzter Zeit zu einem wahren Trend-Getränk entwickelt, mit dem angeblich die Top-Models erfolgreich abnehmen.

Will man seinen Birkensaft eigenständig gewinnen, gibt es ein paar Dinge unbedingt zu beachten:

  1. Keine jungen Birken anfassen – diese würden die Strapazen nicht überstehen.
  2. Entnehme einem Baum maximal drei Liter.
  3. Lass dann die genutzte Birke zwei Jahre ausruhen, bevor Du ihr wieder den wertvollen Saft entnimmst.
  4. Verwende ausschließlich Deine eigenen Birken oder spreche Dich mit den Besitzern ab.

Wie zapft man nun aber Birkensaft selbst?

Zeitpunkt: Kurz vor der Blüte im Frühjahr

Durchführung:

  1. Die Birke sollte einen Durchmesser von mindestens 25 cm haben.
  2. Bohre die Birke ca. 70 cm über dem Boden leicht schräg nach oben an.
  3. Stecke in das Loch einen kleinen Schlauch oder Strohhalm und leite das Birkenwasser in ein Gefäß. Pass auf, dass keine Insekten ins Gefäß gelangen.
  4. Verschließ am Ende das Bohrloch mit einem Holzstopfen und streiche Harz darüber. Kontrolliere am Tag drauf, ob das Verschließen geklappt hat.
  5. Lagere den gewonnen Saft kühl, sonst beginnt er zu gären!

Ein schönes Video, wie man zapft und das Loch wieder verschließt, findest Du hier.

… und was bringt Dir Birkensaft?

Massiere den Saft in Deine Kopfhaut, denn er fördert den Haarwuchs. Du kannst ihn aber auch auf die Haut auftragen, denn er hilft, Wunden zu heilen lässt Ausschläge abklingen.

Ansonsten wirkt der Birkensaft stoffwechselfördernd, reinigend, blutbildend, stärkend und vitalisierend und hilft Dir bei Krankheiten wie Bluthochdruck, Gicht, Arthritis, Blasen- und Nierenbeschwerden und beugt gegen Arterienverkalkung, Cellulitis, sowie Fettleibigkeit vor.




Birke in der Ernährung

Die jungen Triebe ergeben in Essig angesetzt einen unverwechselbaren, würzigen Kräuteressig.

Die frischen Knospen und Triebe kann man seinem Pesto, Salat oder Gemüse beimischen.

Natürlich kann man die Knospen und Triebe auch trocknen lassen und dann als Tee verwenden.


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Altes Wissen über die Birke

Weiße Birke

(B. alba)

Besenbirke, ist ein schlanker, 9-24m hoher Baum, mit weißer, glatter, in papierenen Blättchen sich ablösender Rinde, und mit dünnen, biegsamen, herabhängenden, braunroten Zweigen. Die gestielten Blätter sind rautenförmig oder dreieckig, lang zugespitzt, doppelt gesägt und kahl. Die einhäusigen Blütenkätzchen entfalten sich mit den Blättern zugleich. Die Staubkätzchen sind länger und hängend, und stehen meist zu zweien am Gipfel der Triebe, die Stempelkätzchen sind dagegen kürzer, einzeln und seitlich. Bei der Fruchtreife werden die Deckschuppen der letzteren lederartig und fallen mit den geflügelten Früchten zugleich ab. Die Birke bildet häufig ganze Wälder in Europa.




Anwendung

Rinde und Blätter, beide herb- und bitterschmeckend, waren früher offizinell, und sind heute noch ein Volksmittel. Als solches wird die Rinde gegen Wechselfieber, die Blätter als harntreibend, als Wurm- und Gichtmittel, und äußerlich gegen Hautausschläge angewendet.

Die jungen Knospen geben durch Destillation ein Öl, welches dem Copaivabalsam ähneln soll. Im Frühling angebohrt, gibt der Stamm in großer Menge einen säuerlich-süssen Saft, der als Birkensaft bei Krankheiten der Harnorgane, langwierigen Hautausschlägen, skorbutischer Dickblütigkeit, dann bei den sogenannten Frühlingskuren in großem Ansehen stand und da und dort unter dein Volke noch steht.

Auch empfiehlt Ehinger den Rindensaft als Waschmittel bei Erbgrind und Milchborke. Öfter werden die Birkenblätter bei unterdrückten Fußschweißen – Einstecken der Füsse in eilten mit frischen Blättern gefüllten Sack – oder Hautkrankheiten, namentlich bei Krätze und gegen Flechten und Wassersucht benützt. Man hüllt sich bei nacktem Leib in grüne, nicht von Tau und Regen feuchte Birkenblätter und unterhält den ausbrechenden Schweiß im Bett durch Genuss von warmen Getränken. Ebenso gebraucht man Birkenblätter bei Bauchwassersucht, nach unterdrückter Menstruation, gegen Gicht und Rheumatismus, bei Lähmungen und Magenschwäche. Gegen Schleim und Griesbeschwerden trinke man im Frühjahr täglich früh reinen Birkensaft. In Russland findet das Birkenöl innerlich gegen Tripper, Samenfluss, Wechselfieber, äußerlich gegen böse Geschwüre häufige Anwendung. Aus den Zweigell werden Besen und Nuten gefertigt. Das hellgefärbte Holz eignet sich sehr zu Wagnerarbeiten und Gerätschaften.

Zwergbirke

(B. nana)

ist ein sehr ästiger, oft kaum 50cm hoch werdender Strauch, mit drüsenlosen Zweigen, dessen fast kreisrunde, sehr kleine, stumpfe, einfach oder doppelt gekerbte Blätter, unterseits netzaderig und fein punktiert sind.




Anwendung

Der Saft dieses Strauches wird von den Alpenbewohnern, jedoch mit Unrecht, gegen Auszehrungen, Gicht und dergleichen Leiden, sowie gegen Hautausschläge gebraucht, dagegen sind ihre Blätter als Viehfutter sehr geschätzt, aus den kleinen Blättern derselben lässt sich eine treffliche gelbe Farbe, und aus den Wurzeln gute Decken herstellen. Kommt bei uns nur auf dem Riesengebirge vor.

In der Tierheilkunde werden die Birkenrinden und die Birkenblätter gegen träge Wassersuchten, Rheumatismen, Hautkrankheiten, innerlich am besten in einer Abkochung und ebenso auch äußerlich angewendet, oder man reibt 1 Teil frische Blätter mit 2 Teilen Fett zusammen und benützt diese gewonnene Salbe gegen Flechten und Räude. Der Birkenteer ist ein wenig aromatischer als der gemeine Teer, besitzt jedoch dieselben Eigenschaften; das Volk zieht ihn dem gemeinen Teere vor.

Bildnachweis: CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=766460

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