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Kamille

Kamille

Kamille

(Anthemis)

Gattung der zur Familie der Korbblümler gehörenden Unterfamilie Senecinnideen mit ziemlich flacher oder halbkugeliger, dachiger Hülle, meist gestrahlten Köpfchen, deren weibliche, zuweilen geschlechtslose Randbütten zungenförmig sind und einen länglichen, selten fehlenden Saum haben, während bei den zwitterigen, röhrigen, 5-zahnigen Scheibenblüten die Röhre flach zusammengedrückt, zweiflügelig und am Grunde sporenlos ist. Das gewölbte bis walzig kegelige Blütenlager ist spreublätterig, die stielrundlichen oder kantigen Früchte sind flügellos oder schmal geflügelt, ziemlich gleichförmig, kahlköpfig oder sie endigen in einen mehr oder minder vorspringenden Rand.



Edle Kamille

(A. nobilis), römische Kamille.

Die zu mehreren aus einer Wurzel kommenden 15 – 36 cm langen Stengel sind zuweilen an ihrem unteren Teile kriechend und bilden dann einen dichten Rasen. Die genäherten, ungestielten Blätter sind im Umrisse lineal länglich. Die 1 – 2 mm im Durchmesser haltenden Köpfchen haben weiße Strahlen und stark gewölbte gelbe Scheiben. Die länglichen Hüllblättchen sind am Rande und an der Spitze, gleich den Spreublättchen sehr breit, durchscheinend häutig und ausgebissen gezahnt, sonst aber flaumig bis zottig. Die gefüllten Blüten sind als römische Kamillen bekannt. Wächst auf trockenen Ackern und Triften im südlichen und mittleren Europa.

In der Heilkunde sind die getrockneten Blütenköpfchen als römische Kamillen im Gebrauch, welche einen stark gewürzhaften, an die gemeinen Kamillen erinnernden, jedoch angenehmeren Geruch, einen gewürzhaften, stark bitteren Geschmack besitzen und ein ätherisches Öl nebst bitterem Auszugstoff als Hauptbestandteil enthalten.



Anwendung

In ihren Hauptwirkungen verhalten sie sich zwar wie die gemeinen Kamillen, sind aber bitterer und schärfer, daher mehr erhitzend und weniger beruhigend, sodass sie dieselben nie als krampfstillendes Mittel ersetzen können, weshalb sie bei uns etwas seltener als jene benutzt werden.

Bildnachweis: By H. Zell (Own work) [GFDL or CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

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