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Tang

Blasen-Tang

Tang

(Fucus)

Gattung der Familie Ledertange mit Früchten, die zu mehreren in einen endständigen Behälter eingesenkt sind. Dieser ist knotig, innen schwammig, fächerlos, und die Knötchen sind nebst den von ihnen bedeckten kugeligen Sporengehäusen durchbohrt. Die Sporen sitzen auf der inneren Wand des Gehäuses oder werden von astigen Fäden unterstützt und sind stets mit gegliederten unfruchtbaren Fäden untermengt. Das lederige Lager ist grünlich oder gelblich-braun, astig, mit und ohne Mittelrippen, zuweilen stellenweise in Luftblasen ausgetrieben.



Blasen-Tang

(F. vesiculosus)

Gemeiner Seetang, Blasentang. Das Lager ist am Grunde in eine runde schwarze Haftscheibe ausgebreitet, die über 1 Meter hoch und beinahe 3 cm breit und mit meist spitzwinkeligen Gabelspalten, gegipfelten oder stumpfen, abgerundeten Ästen versehen und lederig ist. Dasselbe zeigt eine dunkel-grünlich-braune, nach oben hellere Färbung und ist seiner ganzen Länge nach von einem starken, zusammengedrückten, beiderseits vorspringenden, am Grunde gewöhnlichen nackten Mittelnerven durchzogen, der mit mehr oder weniger zahlreichen Poren besetzt ist, welche nur auf den bald in größerer oder geringerer Zahl vorhandenen, zu beiden Seiten der Mittelrippe oder auch in den Gabelspalten Angewachsenen, fast kugeligen Luft- blasen fast in der Regel fehlen.

Die Fruchtbehälter, welche die Enden der Äste einnehmen, sind meist stark aufgeschwollen, zuweilen auch zusammengedrückt, im Umrisse länglichrund oder oval bis lineal-länglich, stumpf oder abgerundet, manchmal zweispaltig und dicht mit den durchbohrten. Knötchen besetzt, deren jedem eine mit den Sporen und gegliederten Fäden, erfüllte Fruchthöhle entspricht.

Ist eine sehr vielgestaltige, in etwa 14 Spielarten vorkommende Art, die im atlantischen, mittelländischen und adriatischen Meere, in der Nord- und Ostsee, in der Nähe der Küsten derselben in größter Menge vorkommen.

Derselbe liefert durch Einäschern den Kelp oder Varei. Die an den Küsten ausgeworfenen Algen werden von den Anwohnern gesammelt, an der Sonne getrocknet und in Löchern, welche in die Erde gegraben und auf dem Boden mit Steinen belegt wurden, langsam zu Asche verbrannt, wo dann die fixen Bestandteile zu einer festen Masse zusammenschmelzen und den Kelp oder Varei bilden. Dieser wird im großen besonders auf der Nord- und Nordostküste von Irland, in England und Schottland, auf den Hebriden und Orkney-Inseln, in Frankreich an den Küsten der Bretagne und Normandie, dann am Vorgebirge der guten Hoffnung bereitet und zu mancherlei technischen Zwecken in den Handel gebracht. Aus dem Kelp, welcher vorzugsweise kohlensaures Natron mit mehreren anderen Salzen und mit Chlor-, Schwefel-, Brom- und Jodmetallen vermengt enthält, wird durch verschiedene Behandlungsweisen aus der von den kristallisierbaren Salzen befreiten Mutterlauge das Jod dargestellt.

Das verkäufliche Jod besteht aus schuppigen, kristallinischen, weichen, zerreiblichen Plättchen, welche auf der einen Fläche schwärzlich und matt, auf der anderen graulich, metallglänzend, den: Reißblei oder Eisenglimmer ähnlich sind.

Dasselbe besitzt einen unangenehmen, an Chlor erinnernden. Geruch, einen scharfen und herben Geschmack und entwickelt beim Schmelzen schön violette Dämpfe, ist schwer in Wasser, leicht in Weingeist löslich und zeichnet sich besonders durch seine Eigenschaft, dem Stärkemehl
und Amyloid eine blaue oder violette Farbe zu erteilen, aus. Es gehört zu den einfachen, nicht metallischen die Elektrizität isolierenden Stoffen.



Anwendung

Das Jod wirkt in kleineren Gaben erregend auf das lymphatische und Drüsensystem, die Stockungen in denselben aufhebend, in größeren Gaben aber scharf giftig.

Dasselbe gilt als ein sicheres, hauptsächliches Mittel gegen Kröpf und andere Drüsenkrankheiten, gegen Skropheln, weiße Geschwülste u. s. w. und rund innerlich, wie äußerlich in verschiedenen Präparaten verordnet.
Hierher gehören die Jodtinktur, das Jodkalium, das gelbe und rote Jodquecksilber, das Jodeisen u. a.

In der Homöopathie wird das Jod gegen Leistendrüsen, Geschwülste äußerlich angewendet, sodann gegen Gicht, Keuchhusten, Weißfluss, Menstruationsbeschwerden, Quecksilbersiechtum und mehrere andere Leiden empfohlen.

Bildnachweis: By User Stemonitis on en.wikipedia (Taken by Stemonitis) [CC BY-SA 2.5], via Wikimedia Commons

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