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Winde

Ackerwinden

Winde

(Convolvulus)

Gattung der Familie Windengewächse, mit 5 blättrigem oder 5 teiligem Kelche, glockiger, trichteriger bis fast tellerförmiger Blume mit längsfaltigem, eckig 5 lappigem Saum, der im Blütenknopfe zusammengedreht ist.

Die gegen 350 Arten umfassende Gattung lässt sich in mehrere Rotten oder Untergattungen abteilen, von welchen jedoch nur die der Trichterwinden hierher gehörig sind.



Trichterwinde

(Ipomaea)

Mit 2 kugeligen Narben, 2 fächeriger und 4 samiger Kapsel.

Purgier-Winde

(C. purga)

Hat eine rübenförmige, außen narbige, innen weißliche, milchende, nach unten in dickere oder südliche Zasern ausgehende, zuweilen auch seitlich einige fleischige Äste schiebende, aus ihrem obern Ende Wurzelläufer und ein oder mehrere Stengel treibende Wurzel.
Diese 2 – 3 Meter hohen Stengel sind stielrund oder schwach kantig gerillt und purpurrötlich, deren Blätter oberseits freudig grün, unterseits blässer und oft rötlich überlaufen. Die Deckblätter sind vom Kelche entfernt, dabei klein, gegenständig und schuppenförmig. Der Kelch ist trüb grünlichrot und seine Blumen sind granitrot.

Wächst in den hoch gelegenen Wäldern der Anden.

Orizabische Winde

(C. Orizaba)

Hat eine 75 cm lange, 3 – 6 cm dicke, am untern Ende astige, innen weißliche und stark milchende Wurzel, einen grünen Stengel, sehr große Blätter und dunkelrote Blumen.

Wächst in Mexiko.

Diese beiden Trichterwinden-Arten liefern die in Deutschland schon längst bekannte echte Jalappenwurzel. Dieselbe besteht teils aus ganzen, fast kugeligen oder birnenförmigen, selten spindelförmigen Knollen von der Größe einer Wallnuss, teils aus quer- oder längsgespaltenen, auf einer Seite flachen, auf der anderen Seite gewölbten Stücken. Sie sind außen, dunkelgraubraun, fest, schwer und sehr hart, auf dem Bruch matt und mit dunklen harzglänzenden Schichten durchzogen. Sie haben ferner einen scharfen, beim Pulverisieren stärker hervortretenden unangenehmen Geruch und einen anfangs ekelhaft süßlichen, Hintennach kratzenden Geschmack. Hier enthalten als wirksamen Bestandteil ein eigentümliches Harz.



Anwendung

Die Jalappenwurzel ist eines der gewöhnlichsten kräftigen Abführmittel, welches schnell und sicher wirkt und darum in vielen Unterleibskrankheiten angewendet wird, wo die Entfernung krankhafter Stoffe und zumal eine Reizung der Unterleibsnerven bewirkt werden soll, da sie in kleinen Gaben nur mehr eine reizend-erregende Wirkung auf Magen und Darmkanal äußert. Sie wird in Pulver-, Latwergen- und Pillenform verordnet. Ein sehr gebräuchliches Präparat ist das Jalappenharz, das aber eine dreimal stärkere Wirkung als die Wurzel besitzt und häufig, mit süßen Mandeln abgerieben, angewendet wird.

In der Homöopathie wird die aus der Wurzel bereitete Tinktur gegen Durchfall und Schreien der Kinder angewendet.

In der Tierheilkunde wird die Wurzel nur bei Schweinen und Fleischfressern angewendet und gibt man sie den ersteren in Gaben von 7,5 – 22,5 g, Fleischfressern in solchen von 2 – 8 g mit Honig oder Seife zu Pillen oder Latwergen geformt oder gepulvert und mit Wasser abgerührt bei hartnäckigen Verstopfungen, bei Reizlosigkeit des Darmkanals, gegen Eingeweidewürmer, wassersüchtige Anschwellungen und chronische Hautkrankheiten.

Bildnachweis: By The original uploader was Mussklprozz at German Wikipedia [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons



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