Hauptmenü

Wollkrautblume

Violette Königskerze

Wollkrautblume

(Verbascum)

Gattung der Familie Skrophularineen, mit tief 5 spaltigem, etwas ungleichem Kelche, radförmiger Blume, deren 5 lappiger Saum ungleich ist. Alle gebräuchlichen Arten haben einen straft aufrechten, stark beblätterten, stielrunden, ganz einfachen oder seltener oberwärts wenig astigen Stengel, der im ersten Falle eine einzige gipfelständige, meist verlängerte ährenförmige Traube, im anderen Falle um den Grund der letzteren noch mehrere kürzere Trauben trägt.



Gemeines Wollkraut

(V. thapsus)

Königskerze, Feldkerze, Himmelskerze, Himmelsbrand, Fackelkraut, hat 1 – 3 Meter hohe Stengel, lanzettlich zugespitzte Kelchzipfel, rein gelbe Blumen mit fast trichterig vertieftem Samen. Der filzige Überzug, welcher bei dieser und den übrigen hierher gehörenden Arten aus langen gegliederten, wirtelständigen und an der Spitze sternförmigen Haaren besteht, kommt zuweilen auch dünner und von mehr weißlicher Farbe vor.

Wächst auf öden, trockenen, sandigen und kiesigen Stellen, auf steinigen Hügeln und auf Mauern im größten Teile von Europa.

Großblumiges Wollkraut

(V. thapsiforme)

Ist der vorigen Art sehr ähnlich, dem ungeachtet doch leicht von ihr zu unterscheiden, indem sie meist niedrigere Stengel und breitere, tiefer gekerbte und spitzere Blätter hat.

Wächst an denselben Standorten wie die vorhergehende Art.

FiIzkrautähnliches Wollkraut

(V. phlomoides)

Unterscheidet sich von der vorigen Art durch die am Grunde abgerundeten und nur wenig unterhalb desselben angewachsenen oder höchstens halb herablaufenden Stengelblätter.

Wächst an denselben Standorten wie die zu- vor genannten Arten.

Von diesen 3 Arten werden die Wollblumen oder Wollkrautblumen und zum Teile auch die Blätter, das Wollkraut, gesammelt. Die bei trockener Witterung ohne die Kelche gesammelten und schnell getrockneten Blumen haben mehr oder weniger ihre gelbe Farbe behalten, besitzen einen angenehmen, schwach gewürzhaften, honigartigen Geruch, einen süßlich- schleimigen Geschmack und enthalten hauptsächlich Schleim nebst Schleimzucker und etwas ätherisches Öl.



Anwendung

Sie werden im Teeaufguss als reizminderndes und gelind schweißtreibendes Mittel bei Katarrhen, zumal der Brust, ebenso bei Hämorrhoiden verordnet und sind außerdem ein allgemein beliebtes Volksmittel bei leichten Erkältungsfällen.

Die beim Trocknen sehr brüchig werdenden Blätter, welche besonders von dem gemeinen Wollkraut eine mehr greisgraue Farbe annehmen, riechen im frischen Zustande eigentümlich unangenehm, in größeren Massen etwas betäubend, haben aber nach dem Trocknen nur noch wenig Geruch und besitzen dann einen bitterlichen, etwas schleimigen, kaum schärflichen Geschmack.

Sie werden nur äußerlich zu erweichenden Breiumschlägen und Klistieren und auch dann nur selten angewendet.

In der Homöopathie wird die aus den frischen Blättern vor dem Aufblühen bereitete weingeistige Tinktur gegen katarrhalische Brustbeschwerden, Husten und Gesichtsknochenschmerz empfohlen.

In der Tierheilkunde dienen die Wollkrautblumen gegen Katarrh und Husten, jedoch vorzüglich nur bei kleinen Haustieren, und können als wohlfeiles Hausmittel gelten. Man gibt für Katzen und Hunde 2 – 4 g mit 8 Teilen heißem Wasser aufgegossen und gut durchgeseiht täglich 4 – 6 mal.

Bildnachweis: By No machine-readable author provided. Harp assumed (based on copyright claims). [CC BY-SA 2.5], via Wikimedia Commons



Ähnliche Einträge


Kommentare sind geschlossen.