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Gesundheit & Naturheilkunde

Dr. Johanna Budwig: Wie eine Wissenschaftlerin die Fettforschung revolutioniert

Dr. Johanna Budwig, Budwig Diät

Natürliche Fette sind ein wichtiger Bestandteil unserer Ernährung. Unser Körper ist auf diese Komponente hinsichtlich lebensnotwendiger Funktionen angewiesen. Die Naturwissenschaftlerin Dr. Johanna Budwig (1908 – 2003) widmete sich die Zeit ihres Lebens der Erforschung dieser Fette und deren gesundheitlicher Wirkung auf unseren Körper. Sie fand heraus, dass bestimmte Fette in Verbindung mit ausgewählten Eiweißen sogar eine heilende und vorbeugende Wirkung bei Zivilisationskrankheiten haben. Auf Basis dieser Erkenntnisse entwickelte sie die Budwig Ernährung: Ein Ernährungskonzept, bei welchem naturbelassene Lebensmittel die Hauptrolle spielen. Es besteht bis heute und hat ausschlaggebend zu unserem heutigen Wissen über gesundheitsfördernde Omega-3-Fettsäuren beigetragen.

Über Johanna Budwig

Das Leben der Johanna Budwig war alles andere als eintönig. Sie durchlief mehrere Lebensabschnitte, die sie vor einige Herausforderungen stellten, von denen sie sich hat niemals unterkriegen lassen.

Ihr schwerer Start ins Leben

Das Licht der Welt erblickte Johanna Budwig im Jahr 1908 in Essen an der Ruhr. Sie konnte zu der Zeit noch nicht ahnen, welche wichtige politische Entscheidung in diesem Jahr ebenfalls getroffen wurde: Preußen hat als letzter Bundesstaat seinen Widerstand gegen das Frauenstudium aufgegeben! Damit sind zum Wintersemester 1908/09 erstmals im gesamten Deutschen Reich Frauen zum regulären Studium zugelassen. Trotz des Beginns der Liberalisierung unserer Gesellschaft, bestehen die klassischen Normvorstellungen weiterhin und somit ist die Hauptaufgabe der Frau die Kindererziehung und die wirtschaftliche Versorgung der Familie die des Mannes. Da Budwigs Vater nach dem Tod seiner Frau im Jahre 1920 dieser nicht mehr gerecht wurde, gab er seine Tochter in staatliche Hände. So verlor Johanna Budwig in jungen Jahren gleich beide Elternteile, was sicherlich nicht einfach war. Gleichwohl wird ihr jedoch das Schulgeld erlassen, weshalb sie das städtische Gymnasium besuchen kann. Hier wurde man aufgrund ihrer ausgeprägten analytischen Fähigkeiten erstmals auf die angehende Wissenschaftlerin aufmerksam.

Ihr Weg in die Forschung

Als sich Deutschland beginnt von den Folgen des Ersten Weltkriegs zu erholen, ist Johanna Budwig 16 Jahre alt. Forschung und Wissenschaft aus Deutschland wird zu der Zeit sehr geschätzt. Nahezu jeder dritte Nobelpreis wandert an deutsche Forscher:innen. Davon inspiriert, entscheidet sich das junge Mädchen dazu, einem Orden in Kaiserswerth als Diakonissenschülerin beizutreten. Ihr Ziel: Forscherin und Erfinderin werden. Und dazu benötigt sie eine erstklassige Ausbildung. Aufgrund ihrer herausragenden Leistungen wird Johanna Budwig in Kürze von der Probeschwester zur Jungschwester ernannt. Nachdem sie ihr Abitur 1931 erlangte, erhielt sie ein Jahr später die Einsegnung zur Diakonisse. Damit war der Grundstein für ihre akademische Laufbahn gelegt.

Ihr Studium als Fundament ihrer Forschungsarbeiten

Johanna Budwig beginnt 1932 ihre pharmazeutische Grundausbildung in Berlin. Dazu hat ihr ihr Diakonissen-Mutterhaus verholfen. Sie wurde unter anderem in der Apotheke der renommierten Charité gelehrt. Für diese Leistungen erhielt die ambitionierte Johanna Budwig 1934 in ihrer pharmazeutischen Vorprüfung ebenfalls die Bestnote, weshalb ihrem Studium der Pharmazie in Königsberg und Münster nun nichts mehr im Wege stand. Abgeschlossen hat sie dieses dann im Jahr 1936. Sie galt als Pionierin unter den wenigen weiblichen Studentinnen, als sie ihr Staatsexamen in Pharmazie und ein Diplom in Chemie erhält. Da man auch im Verlauf des Studiums ihre herausragende Fähigkeit für analytisches Denken erkannte, konnte sie von 1936 bis zum 1. Mai 1938 als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Kaufmann am Institut für Pharmazie und chemische Technologie der Uni Münster arbeiten. Prof. Dr. Kaufmann war bereits damals schon als “Fett-Papst” bekannt. Unter seiner Leitung konnte Johanna Budwig in die Forschung eintreten und erhielt nach ihrer erfolgreichen Promotion im Jahr 1939 nun auch den Titel “Doktor der Naturwissenschaften”.

Ihre Arbeit als Apothekerin

Nach ihrem Studium in Münster kehrte die approbierte Pharmakologin Dr. Johanna Budwig nach Kaiserswerth zurück. Dort übernimmt sie die Leitung der Apotheke im Mutterhaus der Diakonissenanstalt. Die deutsche Westoffensive. bescherte dem Land gleichzeitig rund 27.000 Tote und etwa 111.000 Verwundete sowie zu versorgende Insassen. Auch Kaiserswerth beherbergt etwa 2.000 Menschen, für deren Versorgung mit Arzneimitteln Dr. Johanna Budwig sorgte. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, setzt sich die sonst so folgsame Pharmakologin erstmals über die Regeln der erzkonservativen Diakonissenanstalt hinweg. Leider nicht ganz ungesehen, weshalb 1944 der erste Eklat innerhalb ihres beruflichen Werdegangs auf sie wartete. Da sich die Beschwerden häuften, drohte ihr sogar eine Strafversetzung in den Klinikbereich der Diakonissenanstalt. Da sie ihre begonnene Forschung in der Apotheke unter keinen Umständen beenden wollte, lenkte Johanna Budwig ein und konnte noch bis ins Jahr 1948 die Apotheke leiten.

Ihr Aufstieg als renommierten Fettforscherin

Nun ist Johanna Budwig bereits seit 25 Jahren als Diakonisse tätig und sucht neue berufliche Herausforderungen. Da sie inzwischen für damalige Verhältnisse finanziell gut aufgestellt war, kehrt sie der Diakonissenanstalt den Rücken und wendet sich an ihren neuen wissenschaftlichen Förderer Prof. Dr. Kaufmann. Nachdem dieser sie mit entsprechenden Geräten ausstattete, revolutioniert Dr. Johanna Budwig im Oktober 1950 die damalige Wissenschaft bezüglich der Fettsäuren. Als erste Wissenschaftlerin liefert sie gesicherte Nachweise, die eine Differenzierung der Fettsäuren in “gesättigte” und “ungesättigte” zulassen. Ihre Ergebnisse präsentiert sie auf der Fettforscher-Konferenz in München und ist seither als renommierten Fettforscherin bekannt.

Im Jahr 1951 wird sie dann zur Obergutachterin für Arzneimittel und Fette am Bundesinstitut für Fettforschung berufen. Parallel dazu beginnt sie eigenständig mit der Erforschung handelsüblicher Fette, wie wir sie alle in unserer Nahrung kennen. Ohne es zu ahnen, hat sich Budwig damit aber auf einen Weg begeben, auf welchem sie auf diverse Hindernisse stoßen wird. Denn zu dieser damaligen Zeit, als der Krieg vorbei war und die Menschen sich wieder mehr Luxus leisten konnten, stand fettes Essen ganz weit oben auf der Liste. Dass diese Form von Schlemmen wieder möglich war, erfreute aber vor allem die Lebensmittelindustrie. Es wurden Rekordumsätze verzeichnet, um die Gelüste der Menschen in jeglicher Form zu stillen. Als sich Budwig dann 1952 mit einer Versuchsreihe Gehör verschaffen möchte, die die Schädlichkeit von Transfetten bestätigt, tritt ihr die Margarine-Industrie entgegen. Ein würdiger Gegner, dessen gewaltigen Einfluss die ambitionierte Johanna Budwig noch nicht einschätzen kann. Es war auch nicht ihre Intention, dem Wiederstand nachzugeben, ganz im Gegenteil! Sie war fasziniert von den offensichtlichen Zusammenhänge zwischen Ernährung und Krankheitsverläufen und tauchte daher immer tiefer in die Materie ab. Da ihre Erkenntnisse inzwischen auch in andere Disziplinen übergriffen, begann sie 1956 ein Medizinstudium. So hatte die approbierte Apothekerin, diplomierte Chemikerin und promovierte Physikerin nun auch die Möglichkeit, anerkannt medizinisch wissenschaftlich herleiten zu können. Es dauerte dann auch nicht lange, bis Budwig unterschiedliche Wirkungen der Omega-3-Fette auf den Organismus anhand von Tierversuchen belegen konnte.

Da sie aufgrund ihrer vielfältigen Ausbildung Studienergebnisse sofort aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven betrachten kann, kommt sie vergleichsweise schnell zu weiteren Erkenntnissen und Publikationen. Daher stößt sie im wissenschaftlichen Umfeld auch nicht selten auf Neider und Personen, die ihrer Arbeit misstrauen. In Kombination mit ihrer Kritik an der Margarine-Industrie führt dies letztendlich dazu, dass Dr. Johanna Budwig ihr Medizinstudium nicht mehr fortsetzen kann. Dennoch war ihre Motivation hoch und sie startete eine selbst finanzierten Forschungsreise zu den weltweit führenden Fettforschungsinstituten. Wieder zurück in Deutschland, lässt sie sich in Bad Zwischenahn nieder, um eine Feldstudie zu ihrer Öl-Eiweiß-Kost zu starten. Dazu braucht es allerdings Probanden. Leider erhält sie aus allen Bereichen der Republik nur Absagen.

Ihr Traum, Erfinderin zu sein

Ein zweiter großer Traum von Johanna Budwig war es, Erfinderin zu sein. Und diesen will sich die Forscherin auch im Jahr 1962 erfüllen, als sie überall in der Welt Patente anmeldet. Die dahinterstehenden Erfindungen sind fast alle auf ihr Prinzip der Öl-Eiweiß-Kost zurückzuführen. Beim Versuch der Produktion und Vermarktung stößt sie jedoch erneut auf Wiederstand. Kein einziger Hersteller ist dazu bereit, sich auf ihre Ideen einzulassen. Zurückgeführt wird diese Niederlage auf die engmaschigen Abhängigkeiten zu Großkonzernen und der Margarine-Industrie. Ihr zweiter großer Traum blieb daher mehr ein Traum als Realität.

Ihr neuer Weg als Heilpraktikerin

Ihr letzter großer Lebensabschnitt beschreibt ihre spätere Arbeit als Heilpraktikerin. Diesen Weg schlug Johanna Budwig ein, um endlich den benötigten Zugang zu Patienten zu erhalten. Mit diesem Ziel im Kopf absolvierte sie 1966 ihre Prüfung zur Heilpraktikerin. Es folgen 20 Jahre, innerhalb derer sie ihr Konzept der Öl-Eiweiß-Kost mit Menschen aus der ganzen Welt umsetzt. Schenkt man den Dankesschreiben dieser Personen Glauben, waren die Anwendungen auch von beachtlichem Erfolg gekrönt. Ihre Erfolge hielt Dr. Johanna Budwig in den folgenden Jahren in einer Vielzahl an Büchern fest. An wissenschaftlichen Nachweisen fehlt es jedoch, da ihr mittlerweile der Zugang zur Forschung verwehrt wird. Für Kritiker ihrer Arbeit ein gefundenes Fressen. Die Einladungen aus ganzer Welt für Vorträge vor Fachpublikum bleiben glücklicherweise trotzdem nicht aus. Genau wie der Erfolg ihrer Bücher, welche allein in Nordamerika eine viertel Million Mal verkauft wurden. Die Bestätigung ihrer Theorien über die Wirkungsweise der Öl- Eiweiß-Kost und der Omega-3-Fette anhand moderner Wissenschaft erlebte Dr. Johanna Budwig leider nicht mehr. Im stolzen Alter von 95 Jahren stirbt die Wissenschaftlerin an den Folgen eines Oberschenkelhalsbruchs.

Wichtige Ergebnisse der Studien von Johanna Budwig

Unser heutiges Wissen über die Relevanz natürlicher Fette verdanken wir zu einem großen Teil den bahnbrechenden Studien Dr. Johanna Budwigs. Als es ihr gelang, Ende der 1940er Jahre ein Verfahren zu entwickeln, mit dessen Hilfe Fette in ihre kleinsten Bestandteile aufgespalten und analysiert werden konnten, kommt sie zu ihrem ersten wichtigen Ergebnis innerhalb ihrer Laufbahn als Forscherin. Dank dieses neuen Analyseverfahrens konnte man erstmals in der Geschichte geprüfte Erkenntnisse über Fette erlangen. Unter anderem die bereits angesprochene Differenzierung von gesättigten und ungesättigten Fettsäuren.

Der wissenschaftliche Durchbruch gelang der Fettforscherin allerdings mit der Identifikation des Leinöls als bedeutende Quelle hochungesättigter Fettsäuren. In der Forschung war dies bislang nicht bekannt und ihr Ergebnis brachte daher auch eine revolutionäre Neuerung. Sie setzte dieses auch ein, um Krebserkrankungen zu heilen. Ihre Annahme stützt sich auf das Verhalten von Krebszellen. Während gesunde Zellen nämlich ihren Energiebedarf mit Hilfe von Sauerstoff decken, sind die Krebszellen von der Sauerstoffversorgung abgeschnitten und müssen ihre Energie daher aus der anaeroben Gärung gewinnen. Unter anderem die Gabe von Leinöl soll dazu führen, dass Krebszellen die normale Zellatmung wieder erlernen und sich so zu gesunden Zellen umwandeln.

Zusammenfassend kam Dr. Johanna Budwig im Rahmen ihrer jahrelangen Forschung also zu folgenden Kernergebnissen:

  • Öle und Fette sind lebenswichtig und für einen optimalen Stoffwechsel unersetzlich
  • Eine Disbalance zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren kann einen Anstieg entzündungsauslösender Stoffe im Körper bewirken
  • Öl-Eiweiß-Kost kann als Therapie zur Behandlung von Zivilisationskrankheiten eingesetzt werden

Ernährung als Grundlage für ein gesundes Leben

Wer sich gesund ernährt, erhält und verbessert in der Regel auch sein Wohlbefinden. Unser Körper benötigt für ein gesundes Leben diverse Nähr- und Mineralstoffe. Zudem gehen Erkrankungen häufig mit Entzündungen im Körper einher. Dieses Entzündungsgeschehen beruht häufig auf einer Schwäche des Immunsystems. Um dieses zu stärken, steht eine gesunde Ernährung an oberster Stelle. Und so schließt sich der Kreis. Es lohnt sich daher, bei der eigenen Ernährung anzusetzen und dem Körper unter anderem mit den richtigen Fetten zu versorgen. Dies soll uns dann wiederum vor zahlreichen Krankheiten schützen. Genauer gesagt, hat Johanna Budwig herausgefunden, dass Omega-3-Fette eine positive Wirkung auf Krankheitsbilder wie Demenz und Depressionen haben. Später eröffnete sie auch ein Forschungsfeld, welches sich mit dem Einfluss unserer Ernährung auf Krebs beschäftigte.

Das Budwig Prinzip

Mit all dem Wissen aus ihren Studien macht sich Johanna Budwig zu damaligen Zeiten daran, eine Ernährungsweise zu entwickeln, die Krankheiten vorbeugen und sich heilend auf bestehende Leiden auswirken kann. Das Budwig Prinzip beschreibt eine ausgewogene und achtsame Ernährung auf Basis hochwertiger Öle und Fette sowie naturbelassener Lebensmittel. Fett ist neben Kohlenhydraten und Eiweißen einer unserer drei Grundnährstoffe. Und auch wenn viele Diäten und Ernährungsweisen uns weismachen wollen, dass Fett für unseren Körper nicht gut ist, stimmt das so per se nicht. Es geht vielmehr darum, bestimmte Fette zu sich zu nehmen und die ungesunden zu meiden. Dadurch soll der Mensch von innen heraus gestärkt werden. Und das bewusst, ganzheitlich und aktiv. Zudem wird gezeigt, dass eine gesunde Ernährung mit frischem und nachhaltigem Essen ganz einfach sein kann. Neben dem gesundheitlichen Aspekt inspiriert das Budwig Prinzip darüber hinaus auch dazu, sich bewusster mit dem Thema Ernährung zu beschäftigen und dadurch fitter durchs Leben zu gehen.

Vereinfacht gesagt beinhaltet das Budwig Prinzip für mehr Gesundheit folgende Regeln:

  1. Steigere den Anteil gesunder Öle und Fette
  2. Reduziere den Anteil leerer, kurzkettiger Kohlenhydrate
  3. Achte auf die hochwertige, naturbelassene Qualität der Nahrungsmittel

Mit der Öl-Eiweiß-Kost gegen Krebs

Johanna Budwig hat während ihrer Lebenszeit viel an der Wirkung der Öl-Eiweiß-Kost bei Krebserkrankten geforscht. Sie hat eine strenge Diät aufgestellt, die noch bis heute in manchen Kliniken zur unterstützenden Behandlung der Patient:innen angewandt wird.

Vereinfacht dargestellt wird die Öl-Eiweiß-Kost häufig auch als die Gabe von Quark-Leinöl-Speisen. Dies ist jedoch nur eine von vielen Komponenten der Diät. Um Erfolge zu erzielen, muss man auf das gesamte Ernährungskonzept blicken und dieses vollständig und konsequent durchführen. Nur dann kann dieses erfolgreich bei beispielsweise Krebserkrankungen eingesetzt werden. Der Ernährungsplan nach Budwig sieht wie folgt aus:

Tag 1: Wie auch bei herkömmlichen Fastentagen startet man mit einem Übergangstag. An diesem wird sehr viel getrunken und dazu eine größere Menge Leinsamen eingenommen. Neben Wasser dürfen jedoch ausschließlich Obst- und Gemüsesäfte sowie Kräuter- und Früchtetees getrunken werden. Auf Kaffee muss bereits verzichtet werden.

Tag 2: Der zweite Tag ist dann der erste richtige Tag der Budwig-Diät. Du solltest den Tag beginnen mit einem Glas Sauerkrautsaft. Dieses ist essentiell und darf nicht ausgelassen werden, auch wenn es in der Regel nicht sonderlich gut schmeckt. Der Sauerkrautsaft sollte bestenfalls auch nicht erhitzt worden sein. Im Anschluss folgt dann die Quark-Leinöl-Speise zum Frühstück. Hierin befinden sich die wichtigen ungesättigten Fettsäuren, von denen Johanna Budwig immer wieder sprach sowie die schwefelhaltigen Aminosäuren. Zum Mittag empfiehlt sich dann ein großer Rohkostsalat aus verschiedenen Wurzel-, Blatt und Kohlgemüsearten. Rohes Sauerkraut sollte hier auch wieder eingearbeitet werden. Das Dressing wird ähnlich wie die morgendliche Quark-Leinöl-Speise aus Quark, Milch und Leinöl hergestellt. Frische Kräuter dürfen ebenfalls hinzugegeben werden. Ergänzt werden kann das Mittagessen mit einem zweiten Gang bestehend aus gedämpftem Gemüse mit Reis, Hirse oder Buchweizen. Über das Gemüse gibt man ebenfalls wieder Leinöl und zum Dessert kann man erneut eine Quark-Leinöl-Creme reichen. Zum Nachmittag wird dann ein Glas mit frischem Saft serviert, in welchen zwei Esslöffel frisch gemahlene Leinsamen gerührt werden. Am Abend wird dann nur noch eine kleine und leichte Mahlzeit verzehrt. Dafür eignet sich beispielsweise eine Reissuppe oder Buchweizengrütze. Diesem Ablauf folgt man innerhalb der Budwig-Diät jeden Tag.

Die Rezeptur der Quark-Leinöl-Speise

Zubereitet wird die Quark-Leinöl-Speise wir folgt:

Man nehme zwei frisch gemahlene Esslöffel Leinsamen und gibt diese zusammen mit frischem klein geschnittenen Obst in eine Müslischale. Gemischt wird dies dann mit einer Quark-Leinöl-Creme. Zur Herstellung dieser verrührt man ca. 100 g Magerquark mit zwei bis drei Esslöffeln Milch und drei Esslöffeln Leinöl. Zum Verfeinern kann man die Speise zum Schluss noch mit Nüssen und Mandeln dekorieren.

Wichtig bei der Herstellung der Quark-Leinöl-Speise sowie der restlichen Rezepte innerhalb der Budwig-Diät ist die Verwendung von qualitativ hochwertigem Leinöl. Deswegen sollte man beim Kauf auf Bio-Qualität achten. Außerdem sollte das Öl kalt gepresst und in Dunkelglasflaschen abgefüllt sein. Viele wissen auch nicht, dass Leinöl kühl gelagert werden sollte. Bewahre es zuhause deswegen im Kühlschrank auf und verbrauche es innerhalb von ein bis zwei Monaten.

Ein Erbe für unsere Gesundheit

Mit dem Tod Budwigs im Jahr 2003 wurde uns ein großes gedankliches Erbe hinterlassen, welches bis heute großen Einfluss auf unseren Umgang mit Fetten und Ölen hat. Anlässlich ihres 100. Geburtstages wurde am 30. September 2008 in Oldenburg sogar die Dr. Johanna Budwig Stiftung gegründet, welche sich für die Bewahrung und Weiterentwicklung der Forschungsergebnisse Budwigs einsetzt. Zudem werden durch die Stiftung Heilpraktiker:innen, Ernährungsberater:innen und Ärzt:innen in Webinaren und Seminaren zu Dr. Budwig Berater:innen ausgebildet. So wird das wertvolle Wissen auch über ihren Tod hinaus weitergetragen und praktiziert.

Zusammenfassung

Nie zuvor war Ernährung so wichtig wie heute. Das Bewusstsein über die Effekte der einzelnen Lebensmittel auf unseren Körper steigt aber auch stetig an. Ernährungsweisen werden hinterfragt und optimiert. Nicht selten auch mit dem Ziel, Zivilisationskrankheiten vorzubeugen. Den Grundstein des Gedankens, dass Ernährung – insbesondere Fette – Krankheiten begünstigen aber auch heilen können, hat Johanna Budwig gelegt. Eine ambitionierte Forscherin, Wissenschaftlerin, Apothekerin und schließlich auch Erfinderin, die stets ihrer Vision gefolgt ist und mit ihren Studienergebnissen die Fettforschung revolutioniert hat. Letztendlich hat sie uns ein Ernährungskonzept hinterlassen, welches bestens geeignet ist, das Immunsystem zu stärken und Entzündungen abzubauen. Dies wirkt sich wiederum positiv auf den Erhalt unserer Gesundheit aus. Wenn wir also nun endlich verinnerlichen, dass Gesundheit und Ernährung eng miteinander zusammenhängen und wir durch das Verändern unserer Ernährung eine bestehende Symptomatik positiv beeinflussen können, hat sich das Lebenswerk von Dr. Johanna Budwig mehr als ausgezahlt.

Titelbild von silviarita auf Pixabay


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