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Heilkräuter, Heilpflanzen & mehr

Durch die Frühjahrskur mit Heilpflanzen den Körper auf Vordermann bringen

Frühjahrskur

Ähnlich wie wir unser Auto zur Inspektion bringen oder im Frühjahr unsere vier Wände einem Großputz unterziehen, so hat es auch unser Körper verdient, auf Vordermann gebracht zu werden. Kuren stellen eine wunderbare Möglichkeit dar, unser Inneres zu reinigen und zu pflegen. Immer mit dem Ziel, unsere eigene Gesundheit zu stärken. Vor allem mit zunehmendem Alter bekommt die eigene Gesundheit einen höheren Stellenwert. Die Lebensaufgabe besteht darin, nicht nur gesund zu sein, sondern es auch zu bleiben. Wir möchten deswegen in diesem Beitrag über die Anwendung von Kuren als nachhaltige Vorbeugemaßnahmen aufklären. Außerdem möchten wir dich dazu ermutigen, die Frühlingsgefühle nicht nur zum Staubwischen zu nutzen, sondern auch dir die Zeit zu nehmen, in deinem Körper aufzuräumen: Die Frühjahrskur.

Was versteht man unter einer Kur?

Wenn man von einer Kur spricht, denken viele an eine längere Auszeit für Körper und Geist an einem anderen Ort. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Kuren in staatlich anerkannten Heilbädern oder Kurorten. Diese werden ärztlich angeordnet und inkludieren auch eine komplexe, ärztlich geleitete Übungsbehandlung zur Vor- oder Nachsorge (Prävention oder Rehabilitation). Auch chronisch Erkrankten bietet diese Art von Kur eine stabilisierende Behandlung im Rahmen eines notwendigen individuellen, lebenslangen Gesundheitsprogrammes. Der Wechsel von Ort, Klima und Milieu kann in diesen Fällen sowohl psychisch und physisch vorteilhaft sein. 

Eine Kur muss aber nicht immer so zeitaufwendig und teuer sein. Der Begriff Kur umfasst allgemein ein weitverzweigtes System von Behandlungen, bei denen die Aktivierung des „inneren Arztes“ eine zentrale Rolle spielt. Sich über einen gewissen Zeitraum hinweg, intensiv auf die Pflege der inneren Organe oder seiner Seele zu konzentrieren, stellt ebenfalls eine Kur dar. Als Unterstützung können Heilkräuter aus der Natur hinzugezogen werden. Solche Behandlungen können auch zuhause durchgeführt und so alltagstauglich gemacht werden. Insbesondere das Vorbeugen von Krankheiten sollte schließlich so einfach wie möglich sein und für jeden zugänglich. Man soll dabei Freude empfinden sowie Kraft, Erleichterung und Zufriedenheit verspüren.  Wichtig ist nur zu verstehen, dass diese Art von Kuren als Vorbeugemaßnahme gesehen wird. Zur Behandlung von bestehenden Erkrankungen sollte immer eine ärztliche Meinung eingeholt werden. 

Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – Wann soll ich meine Organe mit Heilpflanzen kuren?

In der Natur findet der Mensch schon seit Beginn an wohltuende Wirkstoffe, die er sich zunutze machen kann. Blätter, Blüten und Wurzeln vieler Kräuter sind reich an wertvollen Substanzen, die eine gesundheitsfördernde Wirkung haben können. Beispielsweise verfügen manche über antibiotische Kräfte, während andere wiederum ihre Anwendung primär in der Frauenheilkunde finden. 

Zwar sprießen die meisten Wildkräuter im Frühling und Sommer aus der Erde, eine Anwendung ist aber auch im Winter möglich. Die Heilkräuter können unter Umständen dann nicht frisch gesammelt werden. Im getrockneten Zustand ist eine Anwendung aber ebenfalls möglich. Darüber hinaus kann man die Wirkstoffe von Heilpflanzen auch teilweise in Tinkturen und Ölauszügen haltbar machen. In den kalten Jahreszeiten ist es daher prinzipiell auch möglich, Körper und Geist mit getrockneten Kräutern oder Tinkturen zu kuren. Nichts desto trotz sind die Pflanzen im Frühling und Sommer besonders reich an wertvollen Nährstoffen. Neben ihrem hohen Gehalt an Mineralien und Spurenelementen, enthalten sie zudem wertvolle ätherische Öle, Vitamine, Bitter- und Gerbstoffe. Auch Flavonoide und Saponine sowie Schleimstoffe und Salizin sind für die gesundheitsfördernden Wirkungen von Heilpflanzen verantwortlich. Letzteres ist beispielsweise der Ausgangsstoff des bekannten Aspirins. Wann man letzten Endes seinen Körper mit den natürlichen Wirkstoffen pflegen möchte, ist somit egal und völlig einem selbst überlassen. Theoretisch kann meine eine Kur mit Heilpflanzen nach der nächsten über das ganze Jahr verteilt durchführen. 

Mit der Frühjahrskur den Körper entgiften

Die bekannteste Kur ist sicherlich die Frühjahrskur. Im Volksmund wird diese auch Entschlackungs- oder Entgiftungskur genannt. Das kommt daher, dass eine Frühjahrskur darauf ausgerichtet ist, die Entgiftungsorgane bei ihrer Arbeit zu unterstützen sowie Blut und Gewebe von Giften und Stoffwechselprodukten zu befreien. 

Unser Leben ist geprägt von den Jahresrhythmen der Natur. Das Frühjahr symbolisiert dabei das Erwachen aus dem Winterschlaf. Auch wenn wir schon lange über den Zustand hinaus sind, dass den Winter nur diejenigen überleben, die über ausreichend Nahrungsreserven verfügen, läuft das dazu passende genetische Körperprogramm noch immer automatisch ab. Daher bewegen wir uns auch im Winter weniger, befinden uns automatisch weniger an der frischen Luft und die Sonne lässt sich auch nur selten blicken. Das Essen ist in dieser Zeit schwerer, kalorienreicher und deutlich ärmer an Vitalstoffen. Es ist daher nur logisch, dass wir uns träge fühlen, ein paar Pfund zunehmen und unser Stoffwechsel sowie der innere Antrieb eher auf Sparflamme läuft. Bemerkbar macht sich dieser Zustand bei Frühlingsbeginn in der bekannten Frühjahrsmüdigkeit. Hierbei handelt es sich nicht um eine Krankheit. Vielmehr beschreibt der Begriff einen Prozess, bei welchem sich der Organismus umstellen muss und mit der Natur langsam wieder erwacht. 

Die Frühjahrskur kann diesen Prozess unterstützen. Man verabschiedet somit die miese Stimmung an grauen und kalten Wintertagen, das undefinierbare Unwohlsein und Völlegefühl aufgrund der vielen Naschereien sowie die aschfahle Haut, die seit Monaten zu wenig Sonne gesehen hat. Mit Hilfe einer Frühjahrskur soll der Körper dabei unterstützt werden, Ballast loszuwerden und sogenannte Schlacken auszuscheiden. Als Schlacken werden im Volksmund Stoffwechselprodukte wie Säuren und Gifte bezeichnet. Dies ist zwar eine laienhafte Bezeichnung, die aber dennoch zutreffend ist. Unser Körper verfügt über einen hoch komplexen und automatischen Entgiftungsprozess. Dennoch verbleiben aus unterschiedlichen Gründen am Ende eines Stoffwechselprozesses auch Gifte und Säuren im Gewebe zurück. Unter anderem deswegen, weil die Abbauprodukte aufgrund eines trägen Stoffwechsels im Winter nicht gut abtransportiert werden können. Dadurch kann aber wiederum auch der Transport von lebensnotwendigem Sauerstoff sowie Nährstoffen eingeschränkt werden. Das Ergebnis: Man fühlt sich müde und schlapp, der Bewegungsapparat bereitet Schmerzen, die Haut verschlechtert sich und es kann zu Verdauungsbeschwerden kommen. Konzentrationsmängel und Kreislaufbeschwerden treten in dem Zusammenhang ebenfalls häufig auf. Indem man eine Blutreinigung durchführt, können eben diese zurückgebliebenen Schlacken ausgeschieden werden. Darüber hinaus wird der Körper durch die Aktivierung der Stoffwechsel- und Entgiftungsfunktionen vor Beschwerden geschützt und Krankheiten können verhindert werden. 

Für wen eignet sich eine Frühjahrskur?

Die Leber ist das wichtigste Organ zur körpereigenen Entgiftung. Weitere wichtige Ausscheidungsorgane sind Nieren, Darm und Haut. Aus diesem Grund profitieren auch genau diese Organe besonders von einer Frühjahrskur. Aber auch die Galle sowie die Blase und der gesamte Bewegungsapparat können positiv beeinflusst werden. Für Personen, die eben diese Organe unterstützen möchten, eignet sich eine Frühjahrskur hervorragend. Aber auch für diejenigen, die unter allgemeiner Frühjahrsmüdigkeit leiden und die triste Stimmung gerne hinter sich lassen möchte, kann die Frühjahrskur eine tolle Möglichkeit sein. Prinzipiell spricht erstmal bei keiner Person etwas dagegen, eine Frühjahrskur durchzuführen. Solange man sich dabei gut fühlt und keine Komplikationen oder Unverträglichkeiten auftreten, kannst du also jederzeit und ohne Bedenken mit der Kur starten und diese durchführen. 

Diese Heilkräuter dürfen bei einer Frühjahrskur nicht fehlen

Bei der Frühjahrskur geht es vor allem darum, den Körper zu entschlacken und den dafür verantwortlichen körpereigenen Entgiftungsapparat zu unterstützen. Folgende Heilkräuter sind dazu besonders geeignet:

OrganHeilkräuter & -wirkung
NiereZur Unterstützung der Niere sind vor allem harntreibende und stoffwechselfördernde Heilkräuter geeignet. Dazu zählen Brennnessel, Birke, Löwenzahn und Acker-Schachtelhalm. 
LeberDas Hauptentgiftungsorgan Leber kann vor allem durch Artischockenblätter, Löwenzahnkraut sowie Mariendistelsamen unterstützt werden. Äußerlich angewandt kann auch die Schafgarbe helfen. 
DarmDer Darm ist bekanntlich an den Ausscheidungen jeglicher Abfallprodukte im Körper beteiligt. Angeregt werden kann seine Tätigkeit mit Hilfe von Bitter- und Ballaststoffen. Pflanzen, die reich an diesen Stoffen sind, können demnach hervorragend unsere Darmtätigkeit ankurbeln. Zu diesen Pflanzen zählen Löwenzahn, Schafgarbe und Chicorée. Die Ballaststoffe können durch eine Zugabe von Lein- oder Flohsamen in die Kur integriert werden. Indirekt entlastet eine Darmkur auch die Leber. Denn umso besser die Verdauung funktioniert, desto weniger Arbeit bleibt für die Leber übrig.  
HautUnser größte Ausscheidungsorgan von Giften und anderen Schadstoffen ist die Haut. Über Schweiß- und Talgdrüsen gibt sie Stoffwechsel-Abfallprodukte an die Oberfläche ab. Unterstützt werden kann dieser Vorgang unter anderem durch Sport oder einen Saunagang. Aber auch schweißtreibende Pflanzen wie Ingwer, Holunder- und Lindenblüten können unterstützen. Zusätzlich können Trockenbürsten sowie Wechselduschen die Hautdurchblutung und -atmung anregen. Dadurch wird der Prozess des Ausscheidens über die Haut ebenfalls gefördert. 

Wie man sieht, können Heilkräuter auf verschiedenen Wegen die einzelnen Bestandteile unseres Entgiftungsapparates untersützen. 

Die wichtige Rolle der Bitterstoffe bei der Frühjahrskur

Geschmack ist vielfältig und nicht gleich. Auch die verschiedenen Kräuter, die bei der Frühjahrskur zum Einsatz kommen, schmecken verschieden. So schmeckt der Brennnessel-Tee überwiegend mild, während die Schafgarbe mit einer eher bitteren Note heraussticht. Wem dieser Geschmack nun zusagt und wem nicht, ist Geschmackssache – zumindest zu einem Teil. Denn von Geburt an sind zwei Geschmäcker angeboren: Alles Süße schmeckt köstlich, alles Bittere nicht. Zumindest die Vorliebe nach süßen Lebensmitteln ist deswegen sinnvoll, da die Muttermilch süß ist und die meisten süßen Früchte in der Natur bekömmlich sind. In der heutigen Zeit können uns diese Gelüste jedoch zum Verhängnis werden. Zucker ist allgegenwärtig und aus unseren täglichen Speisen kaum noch wegzudenken. Die Lebensmittelindustrie bedient die Lust nach Zucker schamlos. Der übermäßige Konsum von Zucker führt jedoch dazu, dass bereits die Kleinsten unserer Gesellschaft unter Konzentrationsstörungen, Fettleibigkeit, Diabetes und Karies leiden. Die evolutionsbedingte Abneigung gegenüber bitterem Geschmack bestärkt dieses Problem zusätzlich, auch wenn diese für unsere Vorfahren von Vorteil war. Bitterstoffe finden jedoch auch heute nur selten ihren Weg auf den Tisch. Dabei können sie in Lebensmitteln sogar heilen. 

Bitterstoffe können beispielsweise als natürliche Essbremse funktionieren. Aber nur dann, wenn wir den bitteren Geschmack nicht erwarten. Haben unsere Vorfahren damals in eine bittere Frucht gebissen, hat der Körper automatisch dafür gesorgt, dass diese schnellstmöglich wieder ihren Weg raus aus dem Körper findet. Auch heute können wir beispielsweise ein Butterbrot nicht weiteressen, wenn dieses plötzlich bitter schmeckt. Was passiert also in unserem Körper, wenn wir bittere Lebensmittel zu uns nehmen? Das Immunsystem wird aktiviert, die Galle ergießt ihre Säfte in den Dünndarm, wovon uns wiederum schlecht wird. Wir übergeben uns. Auf diesem Weg kann der Körper das potentielle Gift schnell wieder loswerden. Zudem wird der Magen-Darm-Trakt gut durchblutet und auch seine unzähligen Drüsen entleeren ihre Verdauungssäfte. Dazu zählt neben dem Gallensaft auch der Mundspeichel, der Magensaft sowie der Saft der Bauchspeicheldrüse. Diese vier Flüssigkeiten sind für unsere Verdauung essentiell. In Summe fließen dank ihnen bis zu sieben Liter Verdauungssäfte jeden Tag durch unseren Körper. Indem Bitterstoffe also die Ausschüttung dieser Säfte aktivieren, tragen sie zu einer optimalen Verdauung bei. Blähungen und Gärungen können durch die Einnahme von Bitterstoffen bereits im Vorfeld verhindert werden. Durch eine Anregung der Galle verbessert sich wiederum der Stuhlgang und die Entgiftung über den Darm wird zusätzlich gefördert. Wenn wir also mit unserer Frühjahrskur zu einer Reinigung unseres Körpers und den einzelnen Bausteinen beitragen möchten, kommen wir um die Verwendung von Bitterstoffen nicht herum! Auch für die Zellerneuerung ist eine funktionierende Verdauung eine notwendige Grundlage. In der Pflanzenheilkunde werden bittere Heilpflanzen unter anderem auch wegen ihrer antidepressiven und kräftigenden Wirkung bei Verstimmung, Erschöpfung und Müdigkeit eingesetzt. Laut einer Studie der US-Universitäten von Yale und New Jersey sollen Bitterstoffe auch vor Darmkrebs und Übergewicht schützen. Die Heilkraft des Bitteren sollte demnach unbedingt in die Frühjahrskur integriert werden. 

So funktioniert die klassische Frühjahrs-Teekur

Neben all den positiven Eigenschaften einer Frühjahrskur, stellt sich nun die Frage, wie man eine solche Kur durchführt. Grundlage für eine Kurzeit allgemein stellen Tees, Frischpflanzensäfte und Wildkräuter dar. Das heißt es ist empfehlenswert, über eine bestimmten Zeitraum hinweg eine bestimmte oder mehrere Teemischungen zu trinken, dazu Frischpflanzensäfte zu sich zu nehmen und solange man möchte, Wildgemüse in die Ernährung zu integrieren. Vor allem Teemischungen eignen sich besonders dazu, den Stoffwechsel anzuregen und den Körper zu entschlacken. Dabei helfen sie auf zwei Ebenen: Zum einen unterstützen die enthaltenen Wirkstoffe unseren Körper auf ihre Weise, zum anderen dient die Flüssigkeit dazu, die Gifte auszuleiten. 

Eine klassische Frühjahrskur-Teemischung beinhaltet Brennnessel-, Birken- und Löwenzahnblätter. Die Brennnessel ist für ihre harntreibende Wirkung bekannt, weshalb sie gerne bei Blasenentzündungen eingesetzt wird. Darüber hinaus regt das Kraut den Stoffwechsel an und unterstützt das Entschlacken. Die enthaltenen Flavonoide hemmen zudem entzündliche Vorgänge im Körper, weshalb beispielsweise Rheuma-Patient:innen von einem solchen Aufguss profitieren können. Auch die Heilstoffe der Birke machen die Blätter des Baumes zu einem idealen Bestandteil einer Frühjahrskur. So wirken sie auf den Körper entwässernd und ebenfalls harntreibend. Birkenblätter werden beispielsweise auch als traditionelles pflanzliches Arzneimittel zur Durchspülungstherapie bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege sowie bei Nierengrieß eingesetzt. Die für die Frühjahrskur wichtigen Bitterstoffe liefern vor allem die Löwenzahnblätter. Löwenzahn ist dafür bekannt, bei der Verdauung zu unterstützen. Das liegt vor allem an der durch die Bitterstoffe begünstigten Anregung der Verdauungssäfte. Indem außerdem die Produktion der Gallenflüssigkeit angeregt wird, bleibt diese schön dünnflüssig und verbessern so den Fettstoffwechsel. Wissenschaftliche Studien bestätigen außerdem, dass von Löwenzahn eine stark antioxidative Wirkung ausgeht, weshalb die genannte Pflanze bei Heilprozessen vielfältiger Art unterstützen kann. Alternativ kann man die Teemischung auch um Schafgarbenkraut und Holunderblüten erweitern. Bei der Schafgarbe handelt es sich um ein Heilkraut, welches von deutschen Wiesen und Wegrändern nicht wegzudenken ist. In dem getrockneten Kraut stecken wertvolle ätherische Öle, welche Entzündungen hemmen können und antibakteriell wirken. Außerdem ist auch die Schafgarbe reich an Bitterstoffen, welche die Verdauungssäfte anregen. Zusätzlich sind auch noch Gerbstoffe enthalten, die blutstillend wirken und Entzündungen verhindern können. Auch Krämpfe sollen sich dank der Wirkung des Krautes auflösen können. Fester Bestandteil der Naturmedizin sind auch die Holunderblüten. Wie die anderen Kräuter auch, wirken die Blüten des Holunder entwässernd und aktivieren den Stoffwechsel. Zudem können sie den Kreislauf stärken, bei Schlafproblemen helfen und Linderung bei Blähungen bringen.

Die genannten Kräuter können zu jeweils gleichen Teilen zu einer Teemischung vermengt werden. Zubereitet wird der Tee, indem ein Teelöffel der Mischung mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen wird. Der Aufguss sollte dann etwa 10 Minuten zugedeckt ziehen und anschließend abgeseiht werden. Ein solcher Tee sollte dann über den Tag verteilt etwa drei- bis fünfmal getrunken werden. Doch auch darüber hinaus ist es wichtig, den Körper mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen. Mindestens zwei Liter Flüssigkeit sollte man zusätzlich über den Tag verteilt trinken. Damit ist vor allem Wasser gemeint. Aber auch stark verdünnte Säfte oder dünne Kräutertees (1 EL Kraut auf einem 1 Liter Wasser) stellen eine gute Flüssigkeitszufuhr dar. Diese dient dazu, dem Körper die notwendige „Neutralflüssigkeit“ zu geben, die er für seine Ausscheidungstätigkeiten benötigt. 

Wie lange soll eine Frühjahrskur durchgeführt werden? 

Neben der Frage, wann und wie eine Kur durchgeführt werden soll, ist die Dauer der Anwendung ebenfalls entscheidend für deren Erfolg. Jahrzehntelange medizin-wissenschaftliche Forschung kommt zu der Erkenntnis, dass eine Kur vier Wochen, mindestens aber drei Wochen, dauern sollte. Nur so können möglichst lang anhaltende gesundheitliche Erfolg erbracht werden. Es gibt jedoch auch Kuren, bei denen eine Anwendung von bis zu 9 Wochen empfohlen wird. 

Das solltest du bei deiner Kur beachten

Der Erfolg jeder Kur wird auch durch die begleitenden Umstände bestimmt. Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft, Kalt- und Warmwasseranwendungen sowie ausreichend Schlaf sind essentiell für die Wirksamkeit einer Frühjahrskur. Auch feste Entspannungspausen, die in den Tagesablauf integriert werden, können dazu dienen, den Körper in einen Zustand voller Energie zu versetzen. Pfarrer Kneipp bezeichnete dies noch als „Ordnungstherapie“. Heute ist diese bekannt als „Work-Life-Balance“.

Regelmäßiges Trinken ist ebenfalls wichtig, um den Körper bestmöglich beim Entschlacken zu unterstützen. Schließlich besteht unser Körper zu einem großen Teil aus Wasser. Allein 10 Liter werden benötigt, um die Zwischenräumen der Zellen durchzuspülen und Abfallprodukte abzutransportieren. Auf alkoholische Getränke sowie Kaffee sollte man während der Frühjahrskur jedoch größtenteils verzichten. Hierbei handelt es sich um zusätzliche Gifte, die bei einer Entgiftung eher kontraproduktiv wären. Gleiches gilt für üppiges & schweres Essen sowie Nikotin.

Fazit

Auch wenn das Entschlacken im Frühjahr durch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) als pseudomedizinische Begrifflichkeit ohne wissenschaftlichen Hintergrund kritisiert wird, kann sie durchaus dabei helfen, für mehr Wohlbefinden zu sorgen. Eine Frühjahrskur mit Heilkräutern kann dazu dienen, den Körper wieder auf Vordermann zu bringen. Ähnlich wie beim Frühjahrsputz von unseren vier Wänden, wird bei der Frühjahrskur der Körper von unnötigem Ballast und Verunreinigungen befreit. Zwar ist unser körpereigenes Entgiftungssystem stets damit beschäftigt, Gifte und Säuren auszuleiten. Jedoch kommt es immer wieder dazu, dass sich Schlacken mit der Zeit in unserem Körper ansetzen. Mit Hilfe einer Frühjahrskur, bei welcher regelmäßig spezielle Tees, Pflanzensäfte als auch frische Wildkräuter eingenommen werden, können diese aus dem Körper geleitet werden. Das Schöne daran ist, dass man sich eine solch milde Kur, wie es die Frühjahrskus ist, nach Lust und Laune „selbst verschreiben“ kann. Neben der Frühjahrskur können nämlich auch noch weitere Kuren mit Heilkräutern den Körper auf natürliche Weise und zu jeder Jahreszeit unterstützen. Wichtig ist nur, dass man sich dabei stets gut fühlt. Bei anhaltenden Beschwerden sollte die Kur unterbrochen und ein ärztlicher Rat eingeholt werden. 

Titelbild von Bruno /Germany auf Pixabay


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