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Zeitlose

Herbstzeitlose

Zeitlose
(Colchioum)

Gattung der Familie Simfenlilien, mit zwitterigen Blüten, trichteriger Blütenhülle, sehr langer Röhre und 6 teiligem Saum.

Herbst-Zeitlose

(C. autumnale)

Herbstblume, Wiesensafran, hat eine feste, eiförmige, 3 – 4 ½ cm lange, innen weiße dichtfleischige, außen braune, mit mehreren lederigen, nach oben in eine zerschlitzte Scheide verlängerten Schalen umkleidete Zwiebel, welche auf einer Seite fast flach und da selbst mit einer Rinne zur Aufnahme der die Blüten und Blätter umhüllenden Scheide versehen ist. Diese häutige Scheide ist an ihrer bis zur Erdoberfläche hinaufreichenden Spitze blattig und umschließt noch eine zweite häutige Scheide mit den, auf einem sehr kurzen Stengel befindlichen 3 – 4 unentfalteten Blättern, nebst 1, 2 oder mehreren Blüten. Tiefe entfalten sich im Herbste und die Blätter im darauf folgenden Frühlinge. Der Saum der Blüten ist lila, in’s rosenrote gehend, selten weiß.

Wächst auf etwas feuchten Wiesen, stellenweise in großer Menge im südlichen und mittleren Europa und blüht im September und Oktober.

Zum Arzneigebrauch werden die Zeitlosenzwiebel oder Zeitlosenwurzel und der Zeitlosensame gesammelt. Die Zwiebeln sollen zu Ende des Frühlings, bei der Fruchtreife oder im September und Oktober zur Blütezeit gegraben und nur im frischen Zustande verwendet oder, wenn getrocknet, nur ein Jahr lang aufbewahrt werden. Dieselben besitzen einen widerlichen, rettichartigen Geruch, der jedoch beim Trocknen verschwindet, einen süßlich-bittern, scharfen und kratzenden, lange am Schlund haftenden Geschmack und enthalten neben vielem Stärkemehl einen eigentümlichen Stoff, das Colchicin.

Die Samen sind fast kugelig oder eiförmig, 3 mm lang und dick, und mit einem kegeligen Nabelwulste versehen. Dieselben sind ferner dunkelrotbraun oder schwärzlichbraun, matt und unter der Lupe betrachtet punktiert rau. Sie schließen einen weißlichen, harten, hornartigen Kern ein, sind völlig geruchlos, haben aber einen ekelhaften, sehr bittern, scharf kratzenden Geschmack und enthalten als wirksamen Bestandteil ebenfalls Colchicin.



Anwendung

Beide wirken heftig erregend auf die Unterleibsorgane und alle Ab- und Aussonderungen in denselben, zumal in den Nieren, befördernd, und werden in verschiedenen Präparaten bei Stockungen in den genannten Organen, bei Wassersucht, wo der Zeitlosensauerhonig, den man in den Apotheken erhält, treffliche Dienste leistet, veralteten Rheumatismen und Gicht angewendet.

In der Homöopathie gilt die Tinktur der frischen Wurzel ebenfalls als ein wirksames Mittel bei rheumatisch-gichtischen Beschwerden, bei Brust- und angehender Bauchwassersucht, sowie bei Krankheiten der Harnorgane, bei Ruhr, Engbrüstigkeit, Brustkrämpfen u. s. w.
Man gibt ein oder mehrere Tropfen der reinen Tinktur oder der 1., 2. Verdünnung, nach Umständen 1 – 2 mal täglich oder öfter.

In der Tierheilkunde dürfte das Mittel da passend sein, wo die Meerzwiebel nützlich ist, namentlich bei Wassersuchten, rasch verlaufendem Rheumatismus, sowie bei allen rheumatischen Entzündungen und bei zeitweiligen, und anderen heftigen Augenentzündungen. Außerdem ist sie bei der Trommelsucht sehr wirksam befunden worden. Die Gabe von der gepulverten Wurzel oder dein Samen ist für Pferde und Rinder 4 – 8 g für Schafe und Schweine 0,06 – 1,25 g, für Hunde und Katzen 0,06 bis 0,3 Gr. in Latwergen oder Aufguss, letzteres mit der 60 – 100fachen Menge kochenden Wassers, für sich allein oder auch in Verbindung mit Salpeter, Brechweinstein, Fliederblumen, Süßholz u. s. w.
Die Tinktur wird besonders bei der Trommelsucht des Rindes gebraucht.

Die homöopathischen Tierärzte reichen dieses Mittel bei Windkolik, Ruhrseuche, Trommelsucht und langwierigem Rheumatismus.
Die Gabe ist 3. bis 6. Verdünnung.

Bildnachweis: CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=230468





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