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Über die Wirkung und Anwendung von Manuka Honig

Manuka Honig

Honig ist eines unserer ältesten Hausmittel. Wer kennt nicht noch die berühmte heiße Milch mit Honig, die einem Oma bei Halsschmerzen oder Einschlafproblemen serviert hat? Honig eignet sich aber nicht nur für die innere Anwendung, sondern auch für die äußere. Beispielsweise zur Unterstützung der Wundheilung. Aber aufgepasst – Honig ist nicht gleich Honig! Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen Honigarten. Die Sorten unterscheiden sich hinsichtlich ihres Aussehens, dem Geschmack und der Konsistenz. Aber auch in Bezug auf das Ausmaß ihrer gesundheitsfördernden Eigenschaften gibt es Unterschiede. Als besonders gesund gilt der Manuka Honig aus Neuseeland. Schon die Maori wussten damals über die heilende Wirkung des kostbaren Honigs Bescheid. Deswegen wurde er auch für diverse medizinische Zwecke gegen Bakterien eingesetzt. Bis heute stellt der Manuka Honig eine wertvolle Ergänzung zur Schulmedizin dar und seine gesundheitsfördernde Wirkung wurde bereits durch verschiedene Studien bestätigt. Wann du das Naturprodukt anwenden solltest, wie du echten Manuka Honig erkennst und worauf bei der Lagerung zu achten ist, erfährst du in diesem Beitrag.

Wo kommt Manuka Honig her – die Geschichte des süßen Bakterienkillers

Honig hat eine weitreichende Vergangenheit und ist schon in der Steinzeit als Nahrungsmittel verwendet worden. Der besondere Manuka Honig hat jedoch eine wesentlich jüngere Geschichte. Angefangen hat alles mit dem Manukastrauch (Leptospermum scoparium), auch bekannt als Südseemyrte. Dieser wächst auf natürlichem Wege ausschließlich in Neuseeland und Australien. Das Gewächs findet man besonders häufig auf der Nordinsel Neuseelands. Grund dafür ist, dass in diesem Gebiert die subtropische in die gemäßigte Klimazone übergeht. Als Verwandter des australischen Teebaums gedeiht der Manukastrauch unter diesen Bedingungen prächtig. Darüber hinaus ist Manuka eine überaus robuste und anpassungsfähige Pflanze, sie wächst auf der Nord- und Südseeinsel quasi überall. Es hat daher auch nicht lange gedauert, bis die Maori, die Ureinwohner Neuseelands, auf diese Pflanze gestoßen sind. Bereits vor Jahrhunderten ist ihnen die heilende Kraft der Blätter, Samen, Rinde und auch Wurzel des Manukastrauches aufgefallen. Die Bestandteile der besenartigen Pflanze wurden zur Desinfektion sowie zur Wundheilung genutzt. Seither galt der Strauch aus der Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae) als Heilpflanze. Es waren auch die Maori, die der Pflanze den Namen Manuka gaben. Von dem flüssigen Gold, welches aus dem Nektar der Pflanze gewonnen wird, war damals aber noch nicht die Rede. Dieses gibt es erst seit dem 18. Jahrhundert. Damals hatten britische Siedler unter James Cook erstmalig Honigbienen nach Neuseeland gebracht. Mit ihnen begann dann die Herstellung und Verwertung des speziellen Manuka Honigs.

Imker stellen bis heute Bienenstöcke in der Nähe der Manukabüsche auf und das in weitgehend unberührter Natur. Da sich die Pflanze aufgrund ihrer Inhaltsstoffe selbst vor Bakterien, Viren und Pilzen schützen kann, kann auf konventionellen Pflanzenschutz verzichtet werden. Manuka Honig ist deswegen durch und durch ein reines Bio-Produkt. Spätestens als die neuseeländischen Milchbauern in den 30er Jahren darauf aufmerksam wurden, dass ihre Kühe viel robuster gegenüber Krankheiten waren, als sie diese mit Manuka Honig gefüttert hatten, war die Nachfrage nach dem besonderen Honig groß.

Was macht Manuka Honig aber nun so besonders?

Im Gegensatz zu anderen Honigarten enthält der Honig aus Neuseeland einen besonders hohen Anteil an Methylglyoxal (MGO). Hierbei handelt es sich um eine sogenannte Carbonylverbindung. Sie entsteht bei Stoffwechselprozessen als Abbauprodukt von Zuckermolekülen. Aus diesem Grund ist das MGO bereits auf natürliche Weise in allen Zellen aller Organsimen zu finden. Auch nahezu alle Lebensmittel weisen eine geringe Menge davon auf. Manuka Honig ist jedoch ein Lebensmittel mit besonders hohem Gehalt an Methylglyoxal, wodurch sich seine antibakterielle Eigenschaft erklären lässt. Darüber hinaus wird dem Manuka Honig eine antiseptische und antikarogene Wirkung zugeschrieben. Die antiseptische Wirkung kommt durch das im Honig enthaltene Wasserstoffperoxid.

Wogegen hilft Manuka Honig?

Aufgrund des hohen MGO-Gehalts im Manuka Honig wirkt dieser wie ein natürliches Antibiotikum. Besonders hilfreich ist diese Wirkung im Einsatz gegen Staphylokokken, die häufigsten Auslöser von Wundinfektionen. Aber auch gegen Kolibakterien, welche Verursacher von Darmbeschwerden und Durchfall sein können, soll Manuka Honig hilfreich sein. Das wohl bekannteste Einsatzgebiet von Honig sind aber Erkältungskrankheiten. Das Methylglyoxal im Manuka Honig wirkt auch im Hals- und Rachenbereich antibakteriell. Das Auftragen von Manuka Honig kann laut Studien außerdem auch bei Pickeln, Akne, Fußpilz oder Neurodermitis helfen.

Und wenn du dich jetzt fragst, ob das viele Süße nicht die Zähne schädigt, können wir dich beruhigen. Manuka Honig weist nämlich Eigenschaften auf, die die Zahngesundheit verbessern und sogar Karies entgegenwirken können. Das flüssige Gold wird dadurch zu einem vielfältigen Produkt, welches zum täglichen Verzehr geeignet ist. Allerdings sollte man mit der Verzehrmenge natürlich auf Dauer nicht übertreiben, da sich der Kaloriengehalt des Honigs sonst anderweitig bemerkbar macht.

So kannst du Manuka Honig anwenden

Das wertvolle Bienenprodukt vom anderen Ende der Welt lässt sich sowohl innerlich als auch äußerlich anwenden. Welche Anwendungsform sich besser eignet, ist abhängig von den jeweiligen Beschwerden. In jedem Fall handelt es sich jedoch um ein ergiebiges Produkt. Zur inneren Anwendung helfen bereits ein bis drei Teelöffel Manuka Honig. Du kannst diese auch über den Tag verteilt einnehmen. Dabei ist es egal, ob du das Produkt in Tee auflöst oder auf dein Brot schmierst. Generell sollte man Naturprodukte häufig nicht zu hoch erhitzen, da die wertvollen Inhaltsstoffe sonst verloren gehen. Beim Manuka Honig ist das glücklicherweise nicht ganz so. Der essentielle Wirkstoff Methylglyoxal ist hitzebeständig. Daher kann Manuka Honig bedenkenlos auch in heiße Getränke gegeben werden. Nach der Einnahme entfaltet der Honig im gesamten Körper seine antibakterielle und antivirale Eigenschaft, sodass Erkältungs- oder auch Magen-Darm-Beschwerden gelindert werden können.

Möchte man allerdings oberflächliche Wunden und Schnitte behandeln, setzt man den Manuka Honig äußerlich ein. Je nach Bedarf kann das Naturprodukt dann pur oder verdünnt auf die entsprechende Stelle aufgetragen werden. Es ist hierbei nur wichtig zu beachten, dass man den klassischen Manuka Honig nur bei bereits größtenteils verheilten Wunden einsetzt. Offene Wunden sollten ausschließlich mit medizinischem Manuka Honig in Berührung kommen. Dieser wurde nämlich vorab besonders sterilisiert.

Welcher Manuka Honig ist der beste?

Aufgrund der Einzigartigkeit seiner Wirkung und der zugleich begrenzt verfügbaren Menge, gehört Manuka Honig zu den gefragtesten und wertvollsten Honigsorten der Welt. Auf dem Markt sind inzwischen aber unzählige Anbieter zu finden, weshalb du dich sicherlich zurecht fragst, woran du nun echten Manuka Honig erkennen kannst.

Wie wir wissen, ist das Ausmaß der Wirkung von Manuka Honig abhängig von dem enthaltenen Methylglyoxal. Mit höherem MGO-Gehalt steigt folglich auch die Wertigkeit des Manuka Honigs. Baum Kauf des Honigs solltest du demnach auf die angegebene Menge an MGO pro Kilogramm achten, dieser fällt nämlich unterschiedlich aus. Wieso? Zum einen, weil es sich um ein Naturprodukt handelt und es demnach immer zu Schwankungen bei den Inhaltsstoffen kommen kann. Dazu kommt, dass der Gehalt an Methylglyoxal im Honig direkt mit dem Gehalt an Dihydroxyaceton im Nektar zusammenhängt. Dieser schwankt jedoch von Manukastrauch zu Manukastrauch. Selbst ein und derselbe Strauch kann je nach Jahreszeit zu unterschiedlich viel Dihydroxyaceton im Nektar führen. Zuletzt entscheiden auch die Bienen, wieviel Nektar sie noch von anderen Pflanzen einsammeln. Zwar kann der Imker seine Bienen diesbezüglich beeinflussen, vollkommen verhindern kann er das Anfliegen anderer Blüten jedoch nicht. Damit der Honig seine Wirkung entfalten kann, sollte auf der Verpackung mindestens ein MGO-Gehalt von 100+ ausgewiesen sein.

Einen weiteren Wert, den du zur Beurteilung der verschiedenen Produkte auf dem Markt verwenden kannst, ist der „unique manuka factor“ (UMF). Dieser gibt die antibakterielle Aktivität von Manuka Honig an. Man verwendete diesen Wert bevor man wusste, dass das MGO die entscheidende antibakteriell wirkende Substanz im Honig ist. Zur Bestimmung des Ausmaßes der antibakteriellen Aktivität des Honigs wird diese mit derjenigen einer antibakteriellen Lösung (Phenollösung) in bestimmter Konzentration verglichen. Hat der getestete Honig eine gleich starke antibakterielle Wirkung auf Bakterienkulturen wie eine 10-prozentige Phenollösung, beträgt der UMF-Wert von diesem Honig 10. Man weiß inzwischen, dass die Konzentration an MGO mit dem UMF zusammenhängt. Demnach kann man den UMF auch anhand des Gehalts an MGO wie folgt bestimmen:

UMF-WertMGO-Konzentration
5Ab 83 mg/kg
10Ab 263 mg/kg
15Ab 514 mg/kg
20Ab 829 mg/kg
25Ab 1200 mg/kg

Verfügt der Manuka Honig jedoch über einen UMF als Siegel, kannst du dir der Echtheit des neuseeländischen Manuka Honigs sicher sein. Vergeben wird das Siegel nämlich von dem Verband „UMF Honey Association“.

Prüfkriterien zur Identifikation von echtem Manuka Honig sind demnach folgende:

  • Herkunftsland des Produktes ist Neuseeland
  • Das Produkt wurde in Neuseeland und in Deutschland geprüft
  • Der MGO-Gehalt ist zertifiziert
  • Der Honig verfügt über einen UMF als Siegel, vergeben durch die UMF Honey Association
  • Die Nachverfolgbarkeit vom Bienenstock bis nach Hause ist gewährleistet
  • Der Manuka Honig 100% natürlich & frei von Zusatzstoffen

Hat Manuka Honig Nebenwirkungen?

In der Regel gehen von Naturprodukten weniger Gefahren bezüglich Unverträglichkeiten aus, als von synthetisch erzeugten Medikamenten. Dennoch kann es auch hier zu Komplikationen kommen. Bei Manuka Honig ist das dann der Fall, wenn eine generelle Nahrungsmittelunverträglichkeit für Honig besteht. Auch Menschen mit Diabetes sollten Manuka Honig nicht ohne ärztliche Rücksprache anwenden. Der Honig steht nämlich im Verdacht, die Krankheit begünstigen zu können. Außerdem soll das Methylglyoxal bei den Betroffenen zudem negative Effekte auf die Wundheilung haben. Personen mit chronischen Wunden wird ebenfalls von der Behandlung mit Manuka Honig abgeraten, da das Methylglyoxal die Schmerzentwicklung negativ beeinflussen kann. Neben den genannten Komplikationen, ist es aber auch durchaus denkbar, dass das Naturprodukt weitere Beschwerden auslösen kann. Die Nebenwirkungen von Manuka Honig gelten nämlich als noch nicht ausreichend erforscht. Im Zweifel ist immer ratsam, einen Arzt oder eine Ärztin hinzuzuziehen. Vor allem bei der Verwendung von Manuka Honig mit einem sehr hohen Gehalt an MGO.

Für Menschen mit einem intakten Immunsystem gilt der Verzehr von Manuka Honig grundsätzlich jedoch als unbedenklich. In diesem Fall stellt das größte Risiko, das von Manuka Honig ausgeht, die Tatsache dar, dass er so besonders lecker schmeckt. Wer gerne Honig isst, der wird auch Manuka Honig lieben! Geschmack und Konsistenz sind dem hier bekannten Bienenhonig sehr ähnlich. Er riecht zudem noch etwas intensiver als handelsüblicher Honig. Also aufpassen, dass du nicht zu viel von dem flüssigen Gold naschst.

Eignet sich Manuka Honig auch für Kinder?

Wenn Manuka Honig eine so wirksame Ergänzung zur Schulmedizin darstellt, liegt die Frage nahe, ob dieser auch für Kinder geeignet ist. Schließlich wollen wir gerade unseren Kleinen nur das Beste verabreichen und Komplikationen vermeiden. Glücklicherweise kann das Naturprodukt Manuka Honig auch Kindern verabreicht werden. Allerdings erst ab einem Alter von mindestens 13 Monaten. In diesem Alter überwiegen nämlich die positiven Effekte. Anders sieht es bei Kindern unter 12 Monaten aus. In diesem Fall kann das Lebensmittel einen gefährlichen Botulismus zur Folge haben – ebenso wie beim Verzehr von herkömmlichem Honig. Das liegt daran, dass die Darmflora von Babys noch nicht ausreichend entwickelt ist. In einem Naturprodukt wie Honig sind auf natürliche Weise Bakterien enthalten, die für ein älteres Kind sowie Erwachsene unproblematisch sind. Ist die Darmflora jedoch noch nicht stark genug, um diesen Bakterien entgegenzusetzen, kann das für das Baby lebensbedrohlich werden. Die Bakterien bewirken im Darm dann die Produktion eines Nervengiftes, welches zu Muskel- und Atemlähmungen führen kann. Sobald das Kind über den zwölften Lebensmonat hinaus ist, ist seine Darmflora bereits so weit entwickelt, dass Honig generell keine Gefahr mehr darstellt.

Das ist bei der Lagerung von Manuka Honig zu beachten

Manuka Honig lagert man am besten trocken und vor Licht geschützt bei kühler Zimmertemperatur. Temperaturen über 25 Grad sollten daher vermieden werden. Auch von einer Lagerung im Kühlschrank raten Hersteller ab. Vielleicht ist dir bei älteren Honiggläsern schon einmal aufgefallen, dass der Inhalt langsam kristallisiert und fester wird? Das passiert nach der Zeit bei Manuka Honig auch. Du musst dir aber keine Sorgen machen, hierbei handelt es sich um einen natürlichen Prozess. Die Qualität des Honigs wird dadurch nicht beeinflusst und er kann weiterhin problemlos verzehrt werden.

Fazit: Lohnt sich die Investition in Manuka Honig?

Der Manukastrauch ist nicht nur ein formschönes und blütenreiches Ziergehölz, sondern auch eine wertvolle Heilpflanze. In Kombination mit der Aktivität von Honigbienen entsteht Manuka Honig, ein Wunder der Natur. Mit einem Kilopreis von 70 Euro ist Manuka Honig zwar das Luxusgut unter den Honigsorten, dafür aber auch besonders köstlich und wirksam. Er kann sowohl bei Erkältungen unterstützen, als auch die Wundheilung vorantreiben. Zudem hat sich die Einnahme von Manuka Honig bei Magen-Darm-Beschwerden als hilfreich erwiesen. Damit der Honig sein volles Wirkungspotential entfalten kann, solltest du beim Kauf des Produktes darauf achten, dass der Gehalt des wertvollen Inhaltsstoffes Methylglyoxal bei mindestens 100mg/kg liegt. Obwohl es sich bei Manuka Honig um ein Naturprodukt handelt, oder gerade deswegen, sollte man außerdem bei der Einnahme auf mögliche Nebenwirkungen achten. Besonders Kinder unter 12 Monaten sowie Menschen mit Diabetes oder Allergien gegen Bienenprodukte, sollten auf die Einnahme des Honigs in jedem Fall verzichten. Für Personen mit einem gesunden Immunsystem wiederum, stellt die Einnahme von Manuka Honig in der Regel kein Problem dar. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich dennoch, vorab die Behandlung mit einem Arzt oder einer Ärztin zu besprechen.

Titelbild: Steve Buissinne auf Pixabay


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