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Rüster

Feldulme

Rüster

(Ulmus)

Gattung der Familie Ulmengewächse mit zwitterigen Blüten, glockig kreiselförmiger, 5spaltiger, verwelkender Blütenhülle und ringsum geflügelter, einsamiger Flügelfrucht.



Feld-Rüster

(U. campestris)

Gemeine Ulme, Feld-Ulme ist ein 20 – 30 Meter hoher Baum mit schwärzlich brauner, rauer und fein rissiger Rinde des Stammes und mächtigem ausgebreitetem Wipfel. Die wechselständigen, zweiseits wendigen Blätter sind kurz gestielt, parallel fiedernervig und die älteren, zumal oberseits, rau. Die kleinen, vor den Blättern erscheinenden Blüten bilden seitliche Büschel, deren zusammengedrückte Blütenhülle rötlich braun, am Grunde runzlig und grün, meist 5-spaltig, aber zuweilen auch 4- und 6-spaltig und mit eirunden, stumpfen und wimperig haarigen Zipfeln versehen ist. Der Staubgefässe sind es so viele, wie der Blütenhüllenzipfel, dabei sind sie doppelt so lang als diese und vor dieselben gestellt. Die fast kreisrunde, ovale oder länglich runde, 1,5 – 3 mm lange Frucht ist wimperlos, rost- oder rotbraun und mit häutigem, grünlich gelbem, zuletzt blass bräunlichem, breitem, fein geadertem Flügelrande versehen, welcher vorne zwei einwärts gebogene, einander sich deckende Zähne hat. Diese Art ändert mit größeren und kleineren, ferner mit mehr länglichen, verkehrt eirunden, mit rauen und glatten Blättern und mit verschieden gestalteten und verschieden großen Früchten ab, wobei sich folgende zwei Hauptformen annehmen lassen:

  1. nackte Rüster

    (U. nuda)

    Mit glatter, nicht kortiger Rinds der Äste und gewöhnlicher Form, und

  2. korkrindige Rüster

    (U. suberosa)

    Mit mehr oder weniger korkig kantiger und geflügelter Rinde der Äste.

Wächst in den Ebenen und niedrigen Gebirgen im größten Teil von Europa und blüht im März und April.

Langstielige Rüster

(U. effusa)

Stiel-Rüster, schwarze Ulme ist ein großer und schöner Baum, der im Wuchs und in den Blättern dem vorigen sehr ähnlich und ohne Blüte und Früchte nicht leicht von demselben zu unterscheiden ist. Die Blätter sind jedoch am Grunde meist ungleicher, unterseits stets mehr oder weniger flaumig, nicht rau, oberseits aber bald glatt, bald sehr rau. In Blüte und Frucht ist dagegen diese Art sehr verschieden durch die sädlichen, oberwärts gegliederten, 4 – 6 mal längeren Blütenstiele, als die Blütenhülle, die meist 6- oder 8-spaltig ist, und durch den dicht gewimperten Flügelrand der Frucht. Kommt auch mit verschieden gestalteten Früchten, mit größeren oder kleineren Blättern, aber nie mit korkiger Rinde vor.
Wächst an gleichen Standorten, ist aber so weit verbreitet, wie die vorige Art und blüht um dieselbe Zeit. Von beiden Arten wird im Frühlinge vor der Blütezeit der Bast der mehrjährigen Äste als innere Ulmenrinde oder Rüsterrinde für den Arzneigebrauch gesammelt. Sie kommt in meterlangen, 1 ½ – 6 cm breiten, 1 – 2 mm dicken, flachen, zähen, faserigen Stücken, meist in Bündeln zusammengewickelt, im Handel vor, ist im frischen Zustande von weißgelblicher, getrocknet außen von rötlich zimtbrauner, auf der glatten Innenseite von hellerer Farbe. Sie ist geruchlos, von einem herb bitterlichen und schleimigen Geschmack und enthält hauptsächlich Schleim und Gerbstoff.



Anwendung

Der Aufguss und die Abkochung gelten als ein gelind erregend zusammenziehendes, zugleich schweiß- und harntreibendes Mittel und werden bei Schwäche der Verdauungsorgane, Wechselfiebern, Gicht, Rheumatismen, Wassersuchten, Blut- und Schleimflüssen, besonders aber bei Hautausschlägen innerlich wie äußerlich angewendet.

Bildnachweis: CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=670658

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