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Kokkel


Kokkel

(Cocculus)

Gattung der Familie Lorbeergewächse mit 2-häusigen, seltener 1-häusigen Blüten, 3 – 6 blättrigem Kelche, 3 – 6, zuweilen aber auch fehlenden Blumenblättern und 3 – 6 getrennten Fruchtknoten.

Handblättriger Kokkel

(C. palmatus)

Hat eine große, dicke Wurzel mit fast rübenförmigen, an ihrem Grunde gelenkartig-abgeschnürten, warzigen Ästen. Der krautige, klimmende Stengel ist bei den männlichen Pflanzen einfach, bei den weiblichen astig und stielrund. Die Blätter sind entfernt, langgestielt und 18 cm und darüber lang und breit. Die bleichgrünen Blüten haben kappenförmig eingerollte Blumenblätter und haselnussgroße, grünliche Früchte, die mit schwarzen Drüsenhaaren bekleidet sind. Wächst auf der Ostküste Afrikas in den Wäldern von Mozambique und Querunbo wild und ist in neuerer Zeit auch nach Ostindien, Mauritius, den Seychellen und Isle de France verpflanzt worden.
Von dieser Schlingpflanze stammt die echte Columbowurzel. Dieselbe kommt in rundlichen Scheiden von 3 – 6 cm Durchmesser und 9 – 12 mm Dicke oder in walzigen und spindelförmigen, fingerdicken, 3 – 6 cm langen Stücken im Handel vor. Sie haben eine dunkelgraubraune oder mehr rotbraune, runzelige Rinde, sind auf den Schnittflächen blass graugelblich, in’s grünliche spielend. Gegen die Mitte im Querschnitte vertieft, zeigen sie mehrere konzentrische Schichten,deren äußerste gesättigter, und durch einen braunen Ring von den übrigen getrennt ist und neben diesen viele strahlige Streifen. Ziemlich schwer und fest, geben die Wurzelscheiben beim Zerstoßen ein gelblich graues Pulver, das einen schwachen, widerlichen Geruch und einen stark und anhaltend bitterlichen Geschmack hat. Die wichtigsten Bestandteile sind Columbobitter, Columbin und Gummi nebst vielem Stärkemehl.



Anwendung

Die Columbowurzel wird als schleimig bitteres, stärkendes Mittel gegen vielerlei auf Schwäche oder übermäßiger Reizbarkeit beruhen den Krankheiten der Verdauungsorgane meistens im Aufguss, seltener in Pulver oder in Abkochung, angewendet.
In Gaben von 0,5 – 1,0 – 1,5 g, 4 – 5 mal des Tages gegeben, erweist sie sich als sehr gut bei Magen- und Darmkatarrhen beim Erbrechen Schwangerer, nervösem Erbrechen, andauernder Diarrhöe, bei Ruhr.
Gewöhnlich fügt man zur Verbesserung des Geschmacks einige Tropfen Chloroform hinzu.
Auch der weingeistige Auszug wird verordnet.

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