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Chicoree

Chicorie

Chicoree

(Cichorium)




Gattung der zur Familie der Vereinblütler gehörenden Unterfamilie Cichoraceen mit doppelter Hülle, von welcher die äußere 5 blättrig, die innere 9 – 10 blättrig ist, wobei die Blättchen am Grunde zusammengewachsen sind. Die zungenförmigen Blüten sind alle zwitterig, das Blütenlager nackt und eben, oder etwas wabig-spreuborstig, die Früchte ungeschnabelt, wobei die kurze Fruchtkrone aus zahlreichen Spreublättchen besteht.

Gemeine Cichorie

(C. intybus)

Feldcichorie, Wegwarte hat eine gestreckt-spindelige, astige und bezaserte, oben finger- bis daumendicke, oft mehrköpfige, außen schmutzig-braungelbe, innen fleischige, meist milchige Wurzel und einen 30 – 100 cm hohen, eckig-furchigen, kurz-steifhaarigen oder fast kahlen Stengel. Die Wurzelblätter sind rosettig angeordnet, die Köpfchen 3 – 4 cm dick, die Hüllblättchen entfernt, drüsenhaarig, und die Blumen hellblau, selten rötlich oder weiß. Findet sich an Wegen, Ackerrändern, unbebauten Stellen, trockenen Triften fast in ganz Europa und wird vielfach angebaut.
Nur von der wild wachsenden Pflanze ist die getrocknete Wurzel in den Apotheken gebräuchlich. Dieselbe muss im Frühling oder Herbst ausgegraben und schnell getrocknet werden. Sie besteht dann aus meist gespaltenen, 4 bis 18 cm langen, federspul- bis kleinfingerdicken, außen gelblich graubraunen, runzeligen, innen weißlichen oder gelblichen, teils holzigen, teils zerbrechlichen Stücken ohne Geruch, von bitterem, etwas schleimigem Geschmack, die als Hauptbestandteil bitteren Extraktivstoff enthalten.




Anwendung

Diese Wurzel wird als stärkend, auflösendes und eröffnendes Mittel, hauptsächlich bei Krankheiten, welche auf Unterleibsstockungen beruhen, in Abkochung meist als Zusatz zu anderen Stoffen angewendet, ist jedoch nicht mehr so allgemein gebräuchlich, wie in früherer Zeit.

Auch in der Tierheilkunde, wo ihre Wirkungen mit jenen der Bitterdistel verwandt sind, wird sie kaum mehr angewendet. Dagegen wird die Pflanze ihrer Wurzel wegen, welche das hauptsächlichste Kaffeesurogat abgibt, kultiviert, leider lange nicht in dem Maße, als die Pflanze verdient.

Ein Morgen erträgt über 100 Zentner, für welchen, durchschnittlich Mk. 2. bezahlt werden. Aus derselben wird in den Cichorienfabriken der Cichorienkaffee hergestellt, der einen bedeutenden Handelsartikel bildet. Besonders ist ihre Kultur im Magdeburg’schen, in Thüringen, Böhmen, Österreich, Mähren und in der Mark zu Hause. Die bedeutendsten Cichorienfabriken befinden sich in Lahr, Ludwigsburg, Freiburg, Magdeburg, Braunschweig, Nordhausen. Schließlich wollen wir hier bemerken, dass die Wurzel von den Konditoren mit Zucker eingemacht und unter dem Namen Hindsläufte verkauft wird.

Bildnachweis: Okapi at the German language Wikipedia [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

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