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Drachenrotang

Drachenbaumfrucht

Drachenrotang
(C. Draco)

Drachenblutpalme, Art der zur Familie der Palmen gehörenden Gattung Rotang (Calamus), welche letztere sich durch 2 häusige oder 2 häusig-vielehige Blumen, astigen, von mehreren unvollständigen Blütenscheiden gestützten Kolben, einen 8 zähnigen oder 3 spaltigen Kelch und eine 3 teilige oder fast 3 blätterige Blume kennzeichnet. Der Drachenrotang hat einen stielrunden, gegliederten, überall mit ungleich langen, in Querreifen stehenden, Stacheln besetzten, 100 Meter und darüber, aber kaum 30 cm dicken Stamm, dessen entfernt stehende Blätter fiederschnittig sind, wobei die Abschnitte derselben lineal-lanzettlich, rankig, lang-gespitzt, 15 – 30 cm lang, 1,8 – 2,4 mm breit sind. Die winkelständigen, gestielten Blütenkolben sind 60 – 75 cm, lang und ist der Stiel derselben ebenfalls querreihig-stachelig und mit rückwärts gekrümmten Stacheln besetzt. Die haselnussgroßen, trockenen Beeren sind stumpf bespitzt und einsamig. Findet sich in Ostindien und hauptsächlich auf Sumatra.
Aus den Früchten dieser Rotangart wird das ostindische Drachenblut, ein in den Früchten enthaltenes, dunkelrotes Harz gewonnen, das zum Teil schon zwischen den Schuppen der Fruchthülle ausschwitzt, und zum Teil aus den zerstampften und mit Wasser ausgekochten Früchten gewonnen wird. Man unterscheidet folgende Hauptsorten:



  1. Drachenblut in Stangen

    Aus 30 – 45 cm langen, und 0,9 – 1,2 mm dicken Stangen bestehend, die in Palmblätter eingewickelt, außen von dunkel braunroter, etwas ins violette spielender Farbe sind. Diese glanzlosen, leicht zerbrechlichen Stücke, die an dem Bruch und beim Zerreiben schön zinnoberrot, geruch- und fast geschmacklos sind, schmelzen bei gelinder Wärme und verbreiten, auf glühende Kohlen geworfen, einen balsamischen Geruch.

  2. Drachen blut in Tränen

    Aus fast kugeligen oder eiförmigen Stücken, von der Größe einer Wallnuss bestehend, welche in gespaltene Blätter, jenen eines Rohrkolbens oder Liesches ähnlich, rosenkranzförmig eingebunden, in Farbe u. s. w. aber dem vorigen ähnlich sind.

  3. Drachenblut in Körnern

    Unregelmäßige, gerundete oder kantige Stücke, von der Größe eines Pfefferkorns, dis zu der einer kleinen Kirsche, die mit Stücken der Fruchtschale untermengt sind. Dieselben haben ebenfalls eine dunkelrote Farbe, dabei sind sie aber heller braunrot bis zinnoberrot bestäubt und zeigen außer- dem hie und da stark glänzende Flächen.

  4. Drachen blut in Massen oder Kuchen

    Bildet große, dicke Stücke, die außen stellenweise die Reste anklebender Blätter zeigen, dabei matt, auf dem Bruch fast splitterig-körnig sind, daneben kleinere oder größere Blasenräume und eingemengte Schalenstücke enthalten. Diese Stücke sind dunkel braunrot ins violette oder bläuliche spielend, dabei schwach glänzend, und auf den abgeriebenen Stellen zinnoberrot. Im zerriebenen Zustande ein zinnoberrotes Pulver gebend, stimmt dasselbe im übrigen mit den anderen Sorten überein.

    Das Drachenblut enthält einen eigentümlichen, harzigen Farbstoff, das Draconin, und ist in Wasser nicht, in Weingeist leicht, in Äther und Öl dagegen wieder schwieriger löslich.




Anwendung

Das Drachenblut wurde als belebend zusammenziehendes Mittel, gegen Durchfälle, Ruhr, Blutstürze, Blutflüsse, und andere reichliche Absonderungen, auch äußerlich als ein die Eiterung beförderndes Mittel, bei Geschwüren und Wunden, zur Befestigung der Zähne geschätzt und teils für sich in Pulverform, teils in Tinktur oder als Bestandteil verschiedener, zusammengesetzter Mittel, angewendet, heutzutage aber nur noch als Zusatz zu verschiedenen Zahnpulvern und Zahnlatwergen benutzt.

Bildnachweis: By Ixitixel (eigene Arbeit, selbst fotografiert) [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

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