Hauptmenü

Knopftang


Knopftang

(Sphaerococcus)

Gattung der Familie Spharococcoaceen mit sitzenden kugeligen oder warzenförmigen Früchten, die zuweilen um einen säulenförmigen Sporenträger herumsitzenden, das Innere des Gehäuses einnehmenden Sporen sind zu einem kugeligen Klümpchen gehäuft.

Krauser Knopftang

(Sph. crispus)

Hat ein flaches, wiederholt gabelastiges Lager mit lineal keilförmigen Ästen und halbkugelige, der Mittelfläche der Aste eingewachsene Früchte. Wächst in den nördlichen Mooren Europas in großer Menge.

Zitzenfrüchtiger Knopftang

(Sph. mamillosus)

Hat ein unterwärts mehr oder weniger rinnig vertieftes, wiederholt gabelastiges Lager mit lineal keilförmigen Ästen. Die kugeligen oder eiförmigen bis kegelförmigen Früchte sind sitzend oder kurzgestielt und beiderseits über die Mittelfläche des Lagers zerstreut. Hat dieselbe Verbreitung wie die vorige Art und kommt gewöhnlich mit derselben an den gleichen Standorten wachsend vor.

Diese beiden Knopftangarten kommen gewöhnlich miteinander vermengt als irländisches Moos, Perlmoos oder Seeperlenmoos im Handel vor. An den westlichen und nördlichen Gestaden Irlands, sowie auf der Südwestküste Schottlands gesammelt, werden diese Algen über England in den Handel gebracht. Nachdem sie im süßem Wasser ausgewaschen und an der Sonne getrocknet worden sind, haben sie größtenteils ihre rote und violette Farbe verloren und erscheinen blassbräunlich gelb oder weißlich und sind nur am unteren Teile des Lagers hier und da noch braunrot oder schmutzig violett. Dabei sind sie zusammengedreht und gekraust, ziemlich fest und zähe, knorpelig und fast hornartig. Sie haben ferner einen schwachen Seegeruch und Geschmack, oder sind auch fast geruch- und geschmacklos. Diese Algen werden schließlich beim Kauen schleimig und bestehen größtenteils aus einem Bassorin ähnlichem Schleime, mit Stärkemehl und Spuren von Jod. Ins Wasser gelegt, werden sie weich und breiten sich dann wieder in ihre natürlichen Formen aus.



Anwendung

Das Perlmoos, das vor mehr als 50 Jahren in den Handel gebracht und dem Arzneischatz einverleibt wurde, ist ein einhüllendes schleimiges Mittel, das man mit Zucker, Milch, Wein etc. bei Auszehrung den, Kranken als Gallerte in beliebiger Dosis gibt, ebenso bei Lungen- und Darmkatarrhen als reizmilderndes Mittel.
Es löst sich in kochendem Wasser oder Milch vollständig in eine, beim Erkalten in Gallertekonsistenz übergehende Masse auf, welche wie das Pfeilwurzelmehl, der Salepschleim, als die isländische Moosgallerte seit dem Jahre 1831 in England und einige Jahre später auch in Deutschland als heilkräftiges Nahrungsmittel bei Schwindsucht und allgemeiner Schwäche in Anwendung kam, in manchen Fällen den genannten Mitteln sogar vorzuziehen ist, da sie nicht blos nährt, sondern auch wegen ihres Jodgehaltes den Zustand des Drüsensystems verbessert.
Sie wird, mit Milchzucker versüßt, auch als Besänftigungsmittel bei Husten und für sich oder mit Ratanhiatinktur gegen Nuhren und andauernde Diarrhöen empfohlen. Wegen des etwas unangenehmen Seegeschmacks werden der Gallerte in den Fällen, in welchen es ohne Nachteil geschehen kann, auch verschiedene den Geschmack verbessernde Mittel, wie Zitronensaft, Zimt, bittere Mandeln etc. zugesetzt.

Flechten ähnlicher Knopftang

(Sph. lichenoides)

Mit sädlichem, stielrundem, etwas unregelmäßig, wiederholt gabelastigem Lager, dessen abstehende Äste spitz und ziemlich gleich hoch sind. Die halbkugeligen, sitzenden Früchte sind am ganzen Lager zerstreut. Wächst im indischen Meer an den Küsten der zahlreichen, den indischen Archipel bildenden Inseln. Dieser Knopftang wird getrocknet als Stärkemehltang, ceylonisches oder Stärkemoos in den Handel gebracht. Durch das Trocknen an der Sonne ist die Farbe auch bleicher geworden, und in die schmutzig weiße, etwas ins bräunlich gelbe spielende übergegangen. Das Stärkemoos ist weicher und biegsamer als das Perlmoos, seine dicken Äste sind etwas zusammengeschrumpft, runzlig, zum Teil fast netzig gerunzelt, aber auf dem Querbruch rein weiß. Es besitzt ebenfalls einen mehr oder minder starken Teegeruch, knirscht beim Kauen etwas zwischen den Zähnen, und stimmt darin mit dem Perlmoos überein, das es als bei weitem vorherrschenden Bestandteil den Bassorin ähnlichen Stoff nebst Stärkemehl und Jod enthält.



Anwendung

Das Stärkemoos, welches sich gleichfalls leicht im kochenden Wasser oder Milch zu einer gallertartigen Masse auflöst, wird ganz so wie das Perlmoos angewendet.

Ähnliche Einträge


Kommentare sind geschlossen.