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Spigelie

Wurmwidrige Spigelie

Spiegelie

(Spigelia)

Gattung der Familie Drehblütler mit 5 teiligem Kelche, trichteriger, oder fast tellerförmiger Blume und 5 spaltigem Saum.

Wurmwidrige Spigelie

(S. anthelmia)

Hat eine dünn faserige, schwärzliche, innen weißliche Wurzel, die einen 30 – 45 cm hohen, röhrigen, aus langen Zwischenblattstücken bestehenden Stengel treibt. Die
kleinen Blumen sind entweder grünlich, oder blass-rötlich, oder violett.

Wächst in Westindien und Südamerika.

Die ganze Pflanze ist als westindisches Wurm kraut gebräuchlich, besitzt im frischen Zustande einen sehr widerlichen, moderigen Geruch und einen ekelhaft-bitteren und scharfen Geschmack, welche beide durch das Trocknen an Stärke verlieren. Als hauptsächlichste Bestandteile werden ein scharf-betäubender Stoff, Spigelin, und ein besonderer, ekelerregender Auszugstoff angegeben.



Anwendung

In ihrem Vaterlande ist diese Pflanze allgemein als ein kräftiges Mittel gegen Spulwürmer im Gebrauch und kam auch als solches im vorigen Jahrhundert nach Europa. Da sie aber im frischen Zustande heftiges Erbrechen und Abweichen erregt und dabei eine scharf-betäubende Wirkung äußert, getrocknet und längere Zeit aufbewahrt, dagegen ihre Wirksamkeit zum großen Teile zu verlieren scheint, so ist man bei uns später wieder von ihrer Anwendung abgekommen.

Indessen hat in der Homöopathie die aus der gepulverten Pflanze bereitete Tinktur wieder Eingang gefunden, und dies. wird ebenfalls gegen Wurmkrankheit, dann gegen entzündliche Augenleiden, Gesichtsschmerz, verschiedene Ohrenleiden, Zuckungen, stechende Brustschmerzen, Herzentzündung, gichtische Affektionen der Gelenke, Zerschlagenheit, Schwere in den Gliedern, krankhafte Zustände der Schleimhaut des Darmkanals, bei unruhigem Schlaf, Trägheit des Geistes, Vergesslichkeit, Schwindel, zeitweiligem Kopfschmerz, bei rheumatischen und gichtischen Entzündungen der Augen, Lähmung der oberen Augenlider, Schmerzen der Augennerven und ihrer Umgebungen, Lichtscheu, Schwerhörigkeit, zeitweiliger Taubheit, rheumatischen und nervösen Zahnschmerzen, Beschwerden von Spulwürmern, bei organischem Herzleiden, als sehr wirksam empfohlen.

Man gibt 2 – 3 Tropfen der 2., 3 Verdünnung in rasch verlaufenden Krankheiten in kurzen, bei langandauernden Krankheiten in großen Zwischenräumen.

Die homöopathischen Tierärzte reichen die Spigelie bei Augenliderentzündung mit Tränenfluss, bei rheumatischen Augenentzündungen, bei Triefaugen und bei Wurmleiden junger Tiere.



Maryländische Spigelie

(S. marylandica)

Hat einen waagrechten, oder schiefen, 45 – 60 cm langen, dunkelbraunen, mit zahlreichen, dünnen, graubraunen Zasern besetzten Wurzelstock, der mehrere Stengel treibt. Diese werden 25 – 30 cm hoch und sind kahl, oder was seltener vorkommt, mit den Nerven und Rändern der Blätter flaumig. Die Blumen haben eine nach oben kantige Röhre, sind schön hochrot und ihre ausgebreiteten Saumzipfel im Innern gelb.

Wächst in den südlichen Freistaaten Nordamerikas.

Die Wurzel, oder auch die ganze Pflanze ist die Pinkroot oder Wurmroot der Amerikaner. Dieselbe hat im frischen Zustande ebenfalls einen widrigen Geruch und ekelhaften Geschmack.

Anwendung

Da sie in ihren Wirkungen mit der vorigen Art genau übereinstimmt, so kann sie genau, wie diese, verwendet werden.

Bildnachweis: By João Medeiros (Spigelia anthelmia) [CC BY 2.0], via Wikimedia Commons



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