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Höllenstein


Höllenstein

salpetersaures Silber (Lapis infernalis)

Muss weiß, oder graulich-weiß, fest und auf dem Bruche strahlig sein, und in einem geschwärzten Glase vorsichtig aufbewahrt werden. Schon die Ägypter kannten dessen Anwendung, ebenso die Araber, denen wir so vieles für die Arzneikunde verdanken.



Anwendung

Innerlich wrd der Höllenstein in Gaben von 0,005-0,03 Gr. bei Krämpfen, Fallsucht, Herzklopfen, Nervenschmerzen, bei Darm- und Magenblutungen, Cholera, Brechruhr, Durchfall, Darmentzündung etc. gegeben. Zu große Dosen rufen Vergiftungserscheinungen hervor. Äußerlich wird er zum Stillen von Blutungen nach starkem Blutigelansetzen verwendet, ebenso zu Einspritzungen in die Harnröhre, und zu Klystieren. Sein Gebrauch als Ätzmittel bei fauligem Fleisch ist allgemein bekannt.

In der Homöopathie findet er bei Fallsucht mit Stumpfsinn, Wassersucht infolge von Leberleiden, bei krätzeähnlichem Ausschlag, syphilitischer Augenentzündung, Beinfraß, Durchfällen, Harnröhrenverengung, Blutharnen, mangelndem Geschlechtstrieb und nächtlichem Herzklopfen Verwendung.

In der Tierheilkunde wird der Höllenstein als eines der vorzüglichsten Ätzmittel bei alten Fisteln, besonders Huffisteln, zum Ausbrennen von Geschwüren, namentlich von Rotzgeschwüren, Bissen wütender Tiere, Flechten, bei Wucherungen der Hornhaut des Auges angewendet. Leichte, oberflächliche Wunden werden mit einer Höllensteinauflösung leicht überstrichen (5—10 Gr. Höllenstein in 30 Gr. aqua destillata). Innerlich gibt man den Höllenstein in Pillenform, gegen die Fallsucht und den Beitstanz der Hunde. Nach Gerlach soll er bei Darmtyphus und Ruhr in der Gabe von 15-30 Gr. in 1 Kilo abgetröpfeltem Wasser gelöst, gute Dienste leisten; er ist jedoch ein sehr teures Mittel und deshalb bisher noch wenig innerlich verwendet worden.



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