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Beinwell

Beinwell, Beinwurz

Bildnachweis: By User:Rasbak (earlier uploaded as) [GFDL or CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Beinwell

auch Beinwurz genannt – (Symphitum) – hat seinen Namen von den Beinen, denen er gut (well) tut; hilft bei Verletzungen wie Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen und Knochenbrüchen.




Steckbrief: Beinwell Pflanze

wissenschaftlicher Name: Symphitum officinale
englischer Name: Comfrey
volkstümliche Namen: Beinbrechwurz, Beinheil, Heilwurz, Wallwurz, Wellwurz

Pflanzenfamilie: Raublattgewächse

Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Harze, Alkaloide, Allantoin, Vitamin B12, Zink, Gerbstoffe,

Heilwirkung: adstringierend, beruhigend, blutbildend, blutreinigend, blutstillend, entzündungshemmend, erweichend, kühlend, lindernd, wundheilend, schmerzstillend

Verwendete Pflanzenteile: Blätter, Wurzeln

Sammelzeit:
Blätter: April bis Mai
Wurzeln: Spätherbst oder zeitiges Frühjahr

Mythologisches zu Beinwell

Der Beinwell wird dem Planeten Saturn und dem Element Erde zugeordnet. Seine magischen Kräfte bestehen im Geldsegen und der Sicherheit beim Reisen.

In der Antike war Beinwell dafür bekannt, Wunden und gebrochene Knochen zu heilen. Aus diesen Gründen fand er im Mittelalter u.a. großen Einsatz.

Anwendungsmöglichkeiten von Beinwell

Die Blätter kann man innerlich als Tee gegen Magenbeschwerden, Darmentzündungen und Erkrankungen der Atemwege anwenden.

Äußerlich kann man die Blätter in Form einer Emulsion / Salbe gegen Blutergüsse, Verbrennungen, Brüchen und Quetschungen anwenden.




Anwendungsbeispiele / Rezepte mit Beinwell, Beinwurz

Die Zähne und der Beinwell

Beinwell eignet sich auch für eine Tinktur zur Pflege von Zahnfleisch und Mundschleimhaut

Beinwell in der Ernährung

Frische Blätter und Triebe lassen sich als Salat oder Gemüse verwenden; man kann diese auch ausbacken.

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Altes Wissen zu Beinwell / Beinwutz

Gattung der Familie Raublättler, mit 5teiligem Kelche, walzig-glockiger Blume, deren Röhre 5kantig und wenig erweitert, der Saum 5zähnig ist und die im Schlunde 5pfriemliche, kegelich zusammenschließende, am Rande dreifach gezähnelte Decklappen hat.

Gebräuchliche Beinwurz

(S. officinale)

Gebräuchlicher Beinwell, Beinheil, Schwarzwurz, Wallwurz, Scheuerwuurz, Schmalzwurz hat eine schwarze, innen weiße und fleischige, 30-50cm lange, 15cm und darüber dicke Wurzel mit federspul bis kleinfingersdicken Ästen, welche auch, wenn die Hauptwurzel durch Verletzung oder Absterben verkürzt ist, fast büschelig gehäuft stehen. Ihr 30cm bis 1m hoher Stengel ist unterwärts stumpfkantig, oberwärts von den herablaufenden Blättern geflügelt. Die einseitswendigen, meist gepaarten, vor dem Aufblühen schneckenlinig zurückgerollten, zuletzt geraden Trauben haben 1,5cm lange, gelblich-weiße oder rosenrote bis dunkelviolettrote Blumen, deren lanzettlichzugespitzte Kelchzipfel bald aufrecht, bald an der Spitze zurückgekrümmt, bald fast vom Grunde an abstehend sind. Die auf die Blumen folgenden Nüsschen sind braunschwarz und glänzend. Findet sich auf feuchten Wiesen, an Ufern der Flüsse und Bäche, an Gräben, vorzüglich gerne unter Weidengebüsch, im größten Teile von Europa und blüht im Mai und Juni und oft zum zweitenmale im August und September.

Die im Herbste auszugrabende Wurzel – Wallwurzel, Beinwurzel oder Schwarzwurzel – wird getrocknet. Sie besteht aus 6-9cm langen, meist gespaltenen und dann mit ihren Rändern eingerollten, federspul- bis kleinfingersdicken, außen schwarzen oder schwarzbraunen, längsrunzelichen, innen schmutzigweißlichen oder gelbbräunlichen, oft noch etwas biegsamen Stücken. Sie sind geruchlos, von einem sehr schleimigen, kaum süsslichen Geschmacke und enthalten als Hauptbestandteil Schleim mit etwas eisengrünendem Gerbestoff.




Standorte

Bachufer, Auwiesen, Waldränder

Inhaltsstoffe

Der wichtigste Inhaltsstoff ist Allantoin. Allantoin wirkt schmerzlindernd und beschleunigt den Zellaufbau und die Zellbildung.

Anwendung von Beinwell, Beinwurz

Die reizmindernd, einhüllend und dabei gelinde zusammenziehend wirkende Wurzel wird gleich anderen schleimigen Mitteln innerlich in Abkochung bei Katarrhen, Durchfällen, Ruhren, überhaupt bei Reizung der Schleimhäute und äußerlich in Breiumschlägen als erweichendes Mittel bei Knochenbrüchen, alten Geschwüren und Brüchen, gegenwärtig jedoch, mit Unrecht, weit weniger als früher angewendet. Bei Nasenbluten zieht man das Pulver in die Nase, um das Blut zu stillen. Der durch Kochen ausgezogene und verdickte Schleim gibt mit Gummilack eine schöne, karmesinrote Farbe. Eigentümlich ist, dass sich Kameelhaar nur dann verspinnen, wenn es mit diesem Schleim bearbeitet wurde. Auch dem Leder gibt er Geschmeidigkeit und Dauerhaftigkeit. In Wein gesotten ist der Schleim bei Brustleiden von sehr guter Wirkung.

Beinwell wird bei starker Hornhaut, Knochenbruch, Knochenhautentzündung oder Krampfadern eingesetzt – ebenso bei Quetschungen, Rheuma, Venenentzündung, Verrenkung, Verstauchung, Verspannung und Arthrose.

In der Tierheilkunde ist die Anwendung dieser Wurzel in allen Krankheiten zu empfehlen, in welchen die schleimigen Mittel überhaupt gebraucht werden; doch passt sie nicht bei echten Entzündungen und insbesondere nicht bei Entzündungskoliken, wenigstens sind hier die reinschleimigen Mittel vorzuziehen. Dagegen ist sie bei schmerzhaften Entzündungen und schmerzhaftem Blutharnen, besonders gleich im Anfang und bei heftigem, ruhrartigem Durchfall ein vortreffliches Mittel.

Die Gabe ist für Pferde und Rinder 30-60, für Schafe, Ziegen und Schweine 15-30, für Katzen und Hunde 2-4g alle Stunden, bei weniger dringenden Fällen wiederholt man die Gabe alle 2 bis 3 Stunden. Man wendet sie in Abkochungen an, die man aus 1 Teil Wurzel und 10-15 Teilen Wasser, welche man bis zur Hälfte einkochen lässt, bereitet und nach Erfordernis der Umstände noch mit anderen passenden Mitteln, bei Durchfällen und gleichzeitigen krampfhaften Schmerzen im Darmkanal zB. mit Kamillen, Opium und dergleichen Mitteln vermengt. Schafe sollen die Abkochung gerne und freiwillig saufen. Äußerlich wirkt die gepulverte Wurzel bei Blutungen aus kleinen Gefäßen blutstillend, teils indem sie die Bildung einer Kruste befördert, teils indem sie in den Gefäßen und Fasern die Zusammenziehung gelind vermehrt. Die Abkochung wirkt bei Quetschungen zerteilend und schmerzstillend, indem dadurch die Reizbarkeit gemindert, die Eiterung gebessert und somit die Heilung befördert wird. Die Wurzel kann ferner wie die Eibischwurzel als Bindemittel bei der Bereitung von Latwergen und Pillen benützt werden.




In der Homöopathie wird die Wurzel ebenfalls im Herbste gesammelt und daraus nach Regel 3 die Tinktur bereitet, welche eine braune Farbe und einen schwach erdartigen Geruch besitzt. Die homöopathischen Tierärzte bedienen sich der mit gewässertem Weingeist oder reinem Wasser verdünnten Tinktur mit gutem Erfolge bei Knochenbrüchen, bei Quetschungen und Verletzungen des Knochens und der Knochenhaut, sowie der Sehnen und Gelenkbänder. Bei Fesselgelenklähme höheren Grades, wo bei der Bewegung ein fortwährendes Überknicken stattfindet, leistet die reine Tinktur als Einreibung ebenfalls gute Dienste.

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